Umstrittener Maler

Aktionskünstler Otto Muehl stirbt mit 87

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Experiment der Kommune Friedrichshof mündete in Gerichtsverhandlung.

Der Künstler Otto Muehl, der 1991 wegen Sittlichkeitsdelikten, Verstößen gegen das Suchtgiftgesetz und Zeugenbeeinflussung zu sieben Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden war und seit seiner Entlassung gemeinsam mit einigen Künstlerfamilien in der Art & Life Family-Kommune in Portugal gelebt hat, soll gestern, Samstag, Früh im Alter von 87 Jahren verstorben sein. Das meldet die "Kleine Zeitung" (Montag-Ausgabe). "Eine offizielle Stellungnahme seiner Familie steht noch aus", heißt es in dem Nachruf.

Otto Muehl (auch: Otto Mühl) war einer der umstrittensten österreichischen Künstler der Zweiten Republik. Er versuchte mit den Mitteln der Kunst gegen die Gesellschaft zu revoltieren und hat dabei Grenzen überschritten und Gesetze verletzt. Gemeinsam mit Günter Brus, Hermann Nitsch und anderen prägte er den Wiener Aktionismus. 1970 wurde die Kommune Praterstraße gegründet, 1972 der burgenländische Friedrichshof erworben. In ihrer Blütezeit um 1983 umfasste die Kommune dort, in zahlreichen Stadt-Dependancen sowie in La Gomera über 600 Personen. Die konkrete Arbeit an der radikalen Utopie von der Veränderbarkeit der Welt durch Kunst endete jedoch in Chaos, in heftigen Vorwürfen und schließlich vor Gericht.
 

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