Die Weltkunstausstellung "documenta" ist zu Ende. 754.000 Besucher verzeichnete die "Ausstellung der 100 Tage". Das ist Rekord.
Die documenta 12 ist vorbei. Die weltweit wichtigste Ausstellung moderner Kunst schloss am Sonntagabend in Kassel nach hundert Tagen ihre Pforten. Kassels Bürgermeister Bertram Hilgen (SPD) und documenta-Geschäftsführer Bernd Leifeld schlossen symbolisch die documenta-Halle ab und hängten ein Schild mit den Daten für die nächste "Weltkunstausstellung" ins Fenster. Die documenta 13 findet vom 9. Juni bis zum 16. September 2012 statt.
754.000 Besucher Rekordergebnis
Die "d12" verzeichnete mit nach
offiziellen Angaben 754.000 Besuchern einen Rekord. Die documenta 11 vor
fünf Jahren hatte 650.000 Gäste gezählt. Zu den zahlenden Gästen kamen in
diesem Jahr noch knapp 4.400 Fachbesucher und gut 15.500 akkreditierte
Journalisten aus 52 Ländern. Ein Drittel der Besucher kam aus dem Ausland,
der Anteil der Kasseler selbst stieg von 7 auf 14 Prozent. Auf der documenta
12 gab es 7.635 Führungen, mehr als 1.500 davon für Schulklassen. 178 Mal
wurden Erwachsene von Schülern geführt.
530 Werke von 114 Künstlern
Die diesmalige documenta hatte
etwa 530 Werke von 114 Künstlern gezeigt. Dabei war die "d12" weiblicher und
weniger westlich. Fast die Hälfte der Aussteller waren Frauen, mehr als die
Hälfte der Künstler kam aus Asien, Afrika, Südamerika und Osteuropa.
documenta-Chef Roger Buergel hatte auch alte Kunst gezeigt, die Jahrhunderte
zurückreichte. Auch die aktuelle Kunst war zum Teil Jahrzehnte alt, was
umstritten war. Buergel hatte auf unbekannte Namen gesetzt und war in
mancher Hinsicht vom üblichen Ausstellungsmodus abgegangen. Seine documenta
wurde anfangs freundlich aufgenommen, später aber heftig kritisiert.
Buergel selbst hatte am Tag 100 des "Museums der hundert Tage" noch einmal eine Gruppe durch seine Ausstellung geführt. Beim symbolischen Abschluss war er nicht dabei. Der Vertrag des Wahlwieners, der drei Tage nach Ausstellungsende 45 Jahre alt wird, endet ein halbes Jahr nach der Kunstschau. Nach der documenta will Buergel über seine Ausstellung publizieren.