"Bitches, Witches, It-Girls" ist ein rasantes Lesevergnügen durch viele Jahre Patriarchat.
Ja, hätte die liebe Evi damals ihre Vitaminzufuhr nicht mit dem verbotenen Apfel decken wollen, dann wäre uns Frauen vielleicht viel erspart worden. Aber, wenn es in der Bibel steht, muss es wohl stimmen, oder?
Schuld!
Und so sind Frauen einfach mal sicherheitshalber oft schuld: Egal ob Hexe im Mittelalter, Karrierefrau oder Mutter heutzutage – es findet sich immer wieder etwas, das bewertet und abgekanzelt werden kann an uns Frauen.
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Kluge, fundierte Abrechnung
Druck. Die deutsche Journalistin und Autorin Rebekka Endler hat sich in ihrem neuen Wurf Witches, Bitches, It-Girls diese und viele andere Mythen angesehen und ist zu dem Schluss gekommen: Das Patriarchat war sehr gründlich, Strukturen zu schaffen, die uns Frauen unter Druck setzen. Endler bietet geschichtliche Analysen, deckt Mechanismen auf und das in sehr unterhaltsamer kluger Weise.
Enttarnt
Sie schreibt über die Büchse der Pandora, über die Wunschvorstellung des Märchenprinzen aber auch über Normalität und was diese mit Nazi-Ärzten zu tun hat. Das Buch ist ein popkultureller-patriarchats Rausch, der vieles offenlegt und enttarnt. Am Ende habe ich mir die Frage gestellt: Hätte Adam seiner Eva nicht einfach einen Obstsalat aus nicht-verbotenen Früchten machen können? Hätte ihr bestimmt geschmeckt und uns vielleicht viel Ärger erspart.