Internationale Buchmesse ist eröffnet: ein Bekenntnis zum Buch
Rund 600 Gäste sind der Einladung von Reed Exhibitons Messe Wien zur offiziellen Eröffnung der BUCH WIEN 09 Internationale Buchmesse in die Halle D der Messe Wien gefolgt. Noch bis Sonntag (15. November) werden im Rahmen der Buchmesse und der parallel stattfindenden Lesefestwoche in ganz Wien mehr als 300 AutorInnen ihre Neuerscheinungen vorstellen.
Größter Publikumsevent in Österreich rund ums Buch
"Die
BUCH WIEN ist der größte Publikumsevent in Österreich rund ums Buch. Das
zeigen die Eckdaten: 228 Aussteller aus elf Ländern repräsentieren 400
Verlage, die wiederum in Summe mehr als 400.000 Bücher in ihren Programmen
führen", so Matthias Limbeck, Geschäftsführer von Reed Exhibitions Messe
Wien, Veranstalter der BUCH WIEN 09 in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband
des Österreichischen Buchhandels (HVB). Gerald Schantin, Präsident des HVB,
konnte zum Auftakt der Messe erfreuliche Branchenzahlen präsentieren: "Das
gedruckte Wort und das gebundene Buch bestehen trotz Konkurrenz zu digitalen
Medien. Das bestätigt auch das Umsatzwachstum bei Büchern um 3 Prozent von
Jänner bis Oktober 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum."
Bekenntnis zur Literatur
Im Anschluss bekräftigten Kulturstadtrat
Andreas Mailath-Pokorny und Bundesministerin Claudia Schmied ihr Bekenntnis
zur Literatur. Mailath-Pokorny: "Die Stadt bietet ein Klima der Offenheit
und Neugier für Künstler und Autoren, und dafür wollen wir die kulturelle
Infrastruktur und die Rahmenbedingungen bereitstellen." Bundesministerin
Schmied gab im Rahmen der Eröffnung auch die diesjährigen
StaatspreisträgerInnen bekannt, die 2009 von der Republik Österreich für ihr
literarisches Werk ausgezeichnet werden: Margit Schreiner erhält den
Würdigungspreis für Literatur, der Staatspreis für Europäische Literatur
geht an den Schweden Per Olov Enquist und Klaus Amann wird mit dem
Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik geehrt.
Eva Menasse hielt Festrede
Die in Berlin lebende österreichische
Schriftstellerin Eva Menasse hielt die Festrede zur Eröffnung und sprach
dabei über ihr Verhältnis zu ihrem Heimatland. Die österreichische Eigenheit
des Schimpfens und "Entladungen" wie den Rassismus im Alltag machte Menasse
am österreichischen Identitätsproblem fest. "Das ist ein Erbe
unserer vielfach gebrochenen Vergangenheit ebenso wie Ausdruck einer Art von
Nationalcharakter. Übergroße Harmoniebedürftigkeit wird uns nachgesagt, das
ist fester Bestandteil des Klischees. Aber warum strebt denn einer nach
Harmonie? Weil er vom Streit genug hat. Das eine bedingt das andere ... Das
Schöne, Gute, vor allem das Witzige und Befruchtende, das ich an Österreich
liebe und das ich manchmal so sehr vermisse, ist ohne das Häßliche, Gemeine,
das Brunzdumme und Unerträgliche offenbar einfach nicht zu haben", so
Menasse. Der typisch österreichische Humor ist wie jeder gute Humor für sie
böse, schwarz und stets an der Grenze zur Geschmacklosigkeit: "Und ich
fürchte, dass genau deswegen Österreich gleichzeitig jenes Land ist, in dem
dauernd jemand mit einem degoutanten Rülpser, mit dem im Wortsinn
Unsäglichen auffällt."
Die BUCH WIEN 09
Die BUCH WIEN 09 Internationale Buchmesse
(12.-15. November) und Lesefestwoche (9.-15. November) macht ganz Wien zur
Lesebühne: 325 nationale und internationale AutorInnen und 400 vertretene
Verlagsbrands stellen ihre Neuerscheinungen an Schauplätzen in der Messe
Wien und in der ganzen Stadt vor. Lesungen, Workshops, Vorträge und
Diskussionsrunden für Erwachsene, Jugendliche und Kinder zeigen beim größten
Literaturfest Österreichs die Vielfalt des Bücherherbstes.
Die Lesefestwoche
Erwartet werden bei der Lesefestwoche noch bis
Sonntag u. a. Terézia Mora (Café Korb/Art-Lounge), Gerhard Roth
(Kunsthistorisches Museum), Michael Köhlmeier (Akademietheater), David
Grossman (Jüdisches Museum), Eoin Colfer (Top Kino), Iván Sándor (bm:ukk),
Helena Kadare (Buchhandlung tiempo), Barbi Markovi? (Café Prückel) und
Erika Pluhar (Rote Bar), die soeben mit dem Ehrenpreises des
Österreichischen Buchhandels für Toleranz in Denken und Handeln
ausgezeichnet wurde.
Gratisbuch
Weiterer Höhepunkt ist die Gratisbuch-Aktion "Eine
Stadt. Ein Buch" mit dem Roman "Und Nietzsche weinte" des Psychoanalytikers
und Bestsellerautors Irvin D. Yalom. Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl
gibt am Donnerstag, dem 12. November, um 12 Uhr im Foyer D persönlich die
ersten Exemplare aus, der Autor Irvin D. Yalom wird anwesend sein.
Die Internationale Buchmesse
Die BUCH WIEN Internationale
Buchmesse lädt als Publikumsmesse mit Fachbereich dazu ein, die
Publikationen österreichischer Verlage sowie von Verlagshäusern aus dem
deutschsprachigen Raum und ganz Europa zu entdecken. Die vollständige Liste
der ausstellenden Verlage ist online nachzulesen: www.buch-messe.at/2009/katalog/index.html
Auf sechs Messebühnen finden rund 250 Veranstaltungen für Erwachsene, Jugendliche und Kinder statt. Erwartet werden u. a. Gerhard Roth, Christine Nöstlinger, Michael Niavarani, Amelie Fried, Robert Menasse, Ewald Plachutta, Mirjam Pressler, Konrad Paul Liessmann, Gerhard Tötschinger, Thomas Schäfer-Elmayer und Rolf-Bernhard Essig. Alle Messeveranstaltungen finden Sie unter: www.lesefestwoche.at Die bei der Messe vorgestellten Bücher können auch in diesem Jahr vor Ort in der BUCHWIENhandlung sowie direkt nach den Präsentationen der Bücher auf den Bühnen erworben werden.
Eintrittsermäßigung
Mit dem Lese(s)pass gibt es wieder
eine Eintrittsermäßigung um 70 Prozent: Österreichweit erhält man bei einem
Buchkauf in einer Buchhandlung ab 8 Euro einen Stempel im Lesepass, mit drei
Stempeln bekommt man an der Messekassa die reduzierte Eintrittskarte um 2.50
Euro (gültig für einen Tag und eine Person).