Renommierte Institution schließt mit 31. August ihre Tore auf der Freyung - Abramović-Ausstellung wandert in die Albertina Modern.
Man hat gekämpft, doch nun steht fest: Das Bank Austria Kunstforum Wien ist bald Geschichte. Die renommierte Institution wird letztlich eines der Opfer der Signa-Insolvenz und mit 31. August den Standort auf der Wiener Freyung schließen. Die ursprünglich ab Oktober im Haus angesetzte Ausstellung zum Werk der Starperformerin Marina Abramović wird stattdessen in der Albertina Modern gezeigt.
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Details will man am Nachmittag bekanntgeben. Schon jetzt steht aber offenbar fest, dass die Geschichte des seit 1980 bestehenden, privaten Ausstellungshauses an ein Ende kommt. Im Dezember des Vorjahres hatte die Unicredit Bank Austria per Aussendung das baldige Aus für das Kunstforum auf der Freyung verkündet. Als Begründung verwies man auf den Ausfall des Sponsorings durch die Signa, die bis zum Verkauf an den oberösterreichischen Industriellen Josef Rainer auch Eigentümerin der Immobilie war. Dies lasse den weiteren Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu.
Aufschrei der Kunstszene im Vorjahr
Es kam zu einem Aufschrei in der Kulturszene. Dutzende Künstler wie Erwin Wurm oder VALIE EXPORT protestierten unter anderen in einem Offenen Brief gegen eine mögliche Schließung. In Folge verständigte man sich darauf, dass dem Kunstforum eine Übergangsfrist gegeben wird, damit Direktorin Ingried Brugger mit Unterstützung des Beirats mittels neuer Partner und Sponsoren eine alternative Trägerstruktur suchen kann. Dieses Ansinnen scheint nun nicht gefruchtet zu haben.
Zumindest die monumentale Abramović-Ausstellung, die im Kunstforum ab 2. Oktober angesetzt war, hat noch eine Zukunft. Bei der aus Zürich kommenden und für Wien von Bettina M. Busse kuratierten Schau, für die nicht nur ein umfangreicher Werküberblick, sondern auch Reenactments der historischen Performances angekündigt wurden, waren bei einer Absage höhere Pönalezahlungen befürchtet worden