Das Arme Theater Wien spielt eine mitreißende Produktion von "Kasimir und Karoline".
Der Name ist Programm. Die Gruppe Armes Theater Wien will beweisen, dass große Kunst auch mit kleinem Budget möglich ist.
Groß und Klein
So zu sehen jetzt bei Horváths Kasimir und
Karoline. Heurigenbänke und ein paar Scheinwerfer reichen als Dekoration.
Alles andere – der Prater, die Achterbahn oder der Zeppelin, der in der Luft
seine Kreise zieht – entsteht durch Imagination.Der Abend steht im
Zeichen von Pauer & Pauer. Erhard Pauer inszeniert; seine Tochter Krista
(von der auch die klug redigierte Spielfassung stammt) spielt die Karoline.
Aktualität
Der Text wurde nach der Weltwirtschaftskrise von
1929 geschrieben und wirkt streckenweise wieder bestürzend aktuell. Es
geht um junge Modernisierungsverlierer, die außer dem Job auch die Liebe
einbüßen. Und um saturierte Großbürger, die an den Jungen ihren Spaß haben
oder ihre Lust stillen wollen. Die Inszenierung lässt viel Raum für
Zwischentöne; sie strahlt Ruhe und Energie aus. Krista Pauer und Georg
Leskovich (Kasimir) spielen ein berührendes Paar, dessen Traum vom Glück an
der harten Realität zerplatzt. Das ganze Ensemble trifft den wehmütig-herben
Horváth-Ton präzise auf den Punkt.