Fotograf attackiert

Laser-Skandal bei Cruise-Film

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Mit einem Laserpointer schoss ein Bodyguard zwei Salzburger Fotografen ins Spital. 20 Prozent Sehkraft sind weg.

Für die bösen Jungs in „Mission Impossible“ gehören sie zum Arbeitswerkzeug wie dunkle Sonnenbrillen, für österreichische Fotografen sind sie hingegen ganz etwas Neues – und Schmerzhaftes: Laserpointer. Mit denen kämpften die Securitys der 200-köpfigen Filmcrew von Tom Cruise und Cameron Diaz bei ihrem Dreh in Salzburg vergangene Woche gegen angeblich allzu aufdringliche Pressefotografen. Und schossen sie damit direkt in die Notaufnahme.

20 Prozent Sehkraft eingebüßt
Einer von ihnen, Michael Vogl, wird den Dreh von „Knight and Day“ wohl nie vergessen. Er büßte 20 Prozent seiner Sehkraft ein. Im ÖSTERREICH-Gespräch erinnert er sich: „Der Security von Cameron Diaz hat uns mit grünem Laser ins 300er Objektiv (und war damit 300-fach verstärkt; Anm.) geleuchtet. Plötzlich war da ein grelles Licht und ein stechender Schmerz – dann war ich für kurze Zeit blind.“

Und dabei hat er sich an alle Spielregeln gehalten: „Ich möchte eines klarstellen: Ich bin kein Paparazzo! Ich hatte die Erlaubnis, mich in ein Fenster zu stellen, um die Dreharbeiten von oben zu fotografieren.“ Auch ein zweiter Fotograf wurde so verletzt – er musste für drei Stunden in die Augenklinik.

Opfer überlegt nun rechtliche Schritte
Auch Vogl fuhr sofort nach dem Laser-Anschlag ins Krankenhaus. Diagnose: „Meine Sehleistung auf dem rechten Auge – und das brauche ich für meine Arbeit als Fotograf – ist um 20 Prozent reduziert. Das ist so, als hätte ich drei Dioptrien!“

Noch Tage nach der Laser-Attacke sieht der Profi-Fotograf nur verschwommen. „Die Ärzte haben zwar gemeint, es wird sich wieder bessern, aber noch ist alles unverändert.“ Vogl hofft auf Genesung – doch wenn sich sein Auge nicht erholt, überlegt er zu klagen.

Der Fall könnte Folgen haben: In Australien ist die Anwendung von Laserpointern sogar gesetzlich verboten. Auslöser waren Teenager, die damit landende Piloten blendeten. Bei Missbrauch drohen bis zu 3.000 Euro Geldstrafe – bei Besitz von stärkeren Lasern bis zu 14 Jahren Gefängnis!

Tom bekam nichts mit
So weit ist es in Österreich (noch) nicht. Hier ärgert man sich, dass die tollen Dreharbeiten von übereifrigen Securitys in ein schlechtes Licht gerückt wurden. Die Bodyguards sollen auch Schaulustige angegriffen und ihnen Fotoapparate aus der Hand geschlagen haben. Tom „immer gut drauf“ Cruise und seine Filmpartnerin Cameron Diaz bekamen von der Aufregung nichts mit. Der Hollywood-Star twitterte am Donnerstag: „Happy Thanksgiving to every­one!“

Seinen Fans in Sevilla, wo nun gedreht wird, hätte er besser etwas über dunkle Sonnenbrillen erzählt – als Schutz gegen die schießwütigen Securitys.

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