Roman

Lukas Pellmann: Krieg bei uns

ZWEI TAGE IM SOMMER Der Autor hat eine ganz andere Richtung für sein neues Buch eingeschlagen.

Autor Lukas Pellmann ist für seine Krimis bekannt - zuletzt mordete er am Neusiedler See in mehreren Teilen.

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Nun ist beim Wiener Verlag Edition Atelier ein ganz anderes Buch von ihm erschienen. Auf den ersten Blick mutet das überaus liebevoll gestaltete Cover von "Zwei Tage im Sommer" fröhlich an, da strahlte eine Sonne vom Himmel, sind keine Wolken zu sehen. Doch dann merkt man... ist das daneben nicht ein Wachturm?

Der Schein trügt also. Und das ist gut so, denn Pellmann hat eine politische Geschichte verfasst. Er hat sich einen Krieg zwischen Österreich und Ungarn ausgedacht, der passiert einfach, wie es eben so ist mit diesen Konflikten. Mehrere Erzählperspektiven auf unterschiedlichen Zeitebenen wechseln sich ab, die eine ist rund um eine Familie, die direkt mit dem Krieg konfrontiert wird, während sie im Burgenland auf Urlaub sind. Dann gibt es eine weitere, die Sicht vom ungarischen Soldaten Balázs, auch er mittendrin. Und jene von Svenja, die im Deutschland der Zukunft spielt (hier finden sich einige schöne Details zu einer futuristischen Welt)

Ist Realität nicht belastend genug?

Haben wir in der Realität nicht eh genug zu tun mit Kriegen und Krisen, muss so ein Thema sein? Ja. Sogar dringend. Denn Pellmann schärft hier den Blick darauf, dass wir als Menschen immer betroffen sind, egal wie nah oder fern unserer Landesgrenzen sich Konflikte  abspielen. Eine durchdachte Handlung, präzise gezeichnete Figuren und viel zum Nachdenken lassen den Schluss zu: Pellmann kann also auch (Polit-)Romane schreiben

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