Theater in der Josefstadt

Mitterers "Boxer" wird gestürmt

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„Der Boxer“ ist ein Riesen-Publikumserfolg. Nächste Vorstellung ist heute.

Die Josefstadt kann sich über eine besonders erfolgreiche Produktion, noch dazu eine Uraufführung, freuen. Felix Mitterers historisches Drama Der Boxer, das bis Saisonende am 28. Juni auf dem Spielplan steht und im Herbst wiederaufgenommen wird, ist dauernd ausverkauft. Am 10. jedes Monats gelangen die Karten für den Folgemonat in den Vorverkauf, und für den Boxer sind sie am selben Tag weg.

Mitterer erzählt die Geschichte des sinto-deutschen Boxers Johann Rukeli Trollmann, der 1933 in Berlin als Sieger im Halbschwergewichtskampf deutscher Meister wurde. Nur eine Woche später wurde ihm von den Nazis der Titel wegen „undeutschen Boxens“ aberkannt, Trollmann landete im KZ, wo er 1944 ermordet wurde.

In Stephanie Mohrs düsterer Inszenierung spielt Gregor Bloéb die Rolle seines Lebens. Mit gestähltem Körper trainiert er am Sandsack, tänzelt über die Bühne und bestreitet die Boxkämpfe wie ein Profi, ein sympathischer Sonnyboy und Liebling der Frauen, dem man das Glück über den Sieg ebenso abnimmt wie das Elend bei den finalen Schaukämpfen im KZ.

E. Hirschmann-Altzinger

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