Und Federn überall

Ebrahimi: Hendlbrüste und Hoffnung

Und federn überall ist für den deutschen Buchpreis nominiert.

Setting. Wo gerupft wird, da wirbeln Federn – so oder ähnlich könnte die Devise in Und Federn überall, dem neuen Roman der Bachmann-Preisträgerin Nava Ebrahimi, lauten. Denn zentraler Ausgangspunkt in diesem extravagant-großartigen Text ist der Geflügelschlachthof Möllring, in einem trostlosen Kaff in der norddeutschen Provinz. Aus der Perspektive unterschiedlicher Personen, die allesamt etwas mit Möllring zu tun haben, werden Alltag, Absurditäten, Sehnsüchte und Realitäten geschildert.

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Holzige Brust und Kindheits-Knacks

Eigenarten. Da ist die Fließbandarbeiterin, die träumt nur noch von Hühnern und deren „Holziger Brust“, die sie detektieren muss. Der Chef wiederum hat dank Kindheits-Knacks Sehnsüchte nach einer Frau aus Polen, und die Spezialistin muss sich mit Machismen und Provinzeigenarten rumschlagen.

Longlist des Deutschen Buchpreises

Großartig. Ebrahimi schafft es, nicht nur mit Absurditäten zu unterhalten, sondern bringt uns tief-menschliche Perspektiven nah. Dieses Buch ist eine Wucht auf vielen Ebenen: Sprachlich, inhaltlich und dank feiner Beobachtungen. Wir drücken die Daumen, dass die in Graz lebende Autorin damit den Deutschen Buchpreis gewinnen wird; die Shortlist steht kommenden Dienstag fest.

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