David Safiers neuer Roman "Mieses Karma hoch 2" ist gestern erschienen.
Mit seinem Romandebüt Mieses Karma gelang dem deutschen Autor David Safier 2007 ein internationaler Bestseller. Erzählt wird die Geschichte der so erfolgreichen wie rücksichtslosen TV-Moderatorin Kim Lange, die vom Spülbecken einer russischen Raumstation erschlagen und als Ameise wiedergeboren wird, weil sie viel schlechtes Karma angehäuft hat. Fortan gilt ihr Lebenszweck dem Sammeln von gutem Karma, um die Reinkarnationsleiter hinaufzuklettern und wieder einen Platz in ihrer Familie zu erobern.
Widerstand im
Warschauer Ghetto
Nach weiteren Lacherfolgen wie Plötzlich Shakespeare, Jesus liebt mich oder Muh! wandte sich Safier, der Sohn eines Wiener Juden, in seinem sechsten Roman 28 Tage lang einem Thema zu, wie es düsterer kaum sein könnte: dem Holocaust. Die 16-jährige Mira ist die Heldin des Romans, dessen Titel sich auf jene 28 Tage bezieht, welche die Juden 1943 im Warschauer Ghetto der übermächtigen SS Widerstand leisteten. Safier hat das Buch seinen Großeltern gewidmet, die von den Nazis ermordet wurden.
Gestern ist die langersehnte Wiedergeburt von Safiers erstem Roman, Mieses Karma hoch 2, erschienen. Wieder geht es um eine junge Frau, eine andere diesmal, und ihre Reise zu einem besseren Leben, und wieder gehört dazu die Wiedergeburt in verschiedenen Tierkörpern.
Reinkarnation Goldfisch-Storch-Schnecke
Die Gelegenheitsschauspielerin Daisy Becker trinkt, raucht und bestiehlt ihre WG-Genossen. Mit 25 hat sie noch immer keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben anfangen will. Noch viel weniger weiß sie, was Liebe ist. Sie wird es in diesem Leben auch nicht mehr erfahren, denn sie kommt bei einem Autounfall mit dem arroganten Hollywoodstar Marc Barton ums Leben.
Daisy und Marc werden als Ameisen wiedergeboren und erfahren von Buddha, dass sie in ihrem Leben zu viel mieses Karma angesammelt haben. Allerdings haben die beiden nur wenig Lust, fortan als Ameisensoldaten in den Krieg zu ziehen. Was also tun? Gutes Karma sammeln, um die Reinkarnationsleiter über die Stufen Goldfisch-Storch-Schnecke hinaufzuklettern und wieder zu Menschen zu werden. Doch das ist nicht so einfach, wenn man einander nicht ausstehen kann und dem anderen die Schuld am Unfalltod gibt. Noch viel schwerer wird es, wenn man sich trotzdem ineinander verliebt.
»Ich glaube, dass es
eine Seele gibt«
„Ich glaube nicht an Wiedergeburt“, sagt David Safier, „aber meine Ehefrau glaubt an Reinkarnation, und da haben wir immer sehr viele Gespräche. Und daraus entstanden die Ideen für die Karma-Komödien. Ich glaube aber, dass es so etwas wie eine Seele gibt. Und ich hoffe, dass sie nach unserem Tod weiterlebt. Aber nicht zwingend so, dass man als Ameise wiedergeboren wird.“
Und: „Im ersten Karma-Teil ist es in erster Linie die Geschichte von einer Mutter und ihrem Kind, diesmal ist es eine romantische Komödie. Zwei Menschen sterben, zwei Leute müssen gemeinsam die Karma-Leiter hochklettern. Diesmal geht es um die Frage: Wie kann ich lernen zu lieben? Mit Liebe ist diesmal die Liebe zu einem Partner gemeint.“
E. Hirschmann-Altzinger