45.000 Fans im Happel-Stadion

P!nk: So abgehoben war die Wien-Premiere

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Hitfeuerwerk, Karnevals-Bühne und waghalsige Akrobatik. P!nk rockte sich am Samstag in Wien in 45.000 Herzen. Am Sonntag steigt für weitere 45.000 Fans die ebenso atemberaubende Zugabe.

Der Fahrrad-Diebstahl - am Donnerstag wurden P!nk ja im Prater die zwei grünen Mountainbikes von Tochter Willow und Ehemann Carey Hart gestohlen, oe24.at berichtete - war im Happel Stadion kein Thema mehr. Beim ersten von zwei Wien-Konzerten ging die Pop-Queen am Samstag auf den dreisten Diebstahl gleich gar nicht ein. Stattdessen ließ sie, eingestimmt von einem Ausflug in die Wachau, nur die Musik und vor allem die Akrobatik sprechen. Das größte Pop-Spektakel des Jahres.

„Das ist ein Karneval. Ein Füllhorn der Genüsse. Eine Feier! Schließt eure Augen und vergesst alles. Schreit, weint, tanzt!“ Schon im Intro-Video gab P!nk die Direktiven für die große Konzert-Party vor und hielt dann 117 aufregende Minuten lang Wort. Vom so passenden Opener „Get The Party Started“ zu dem sie um 21.00 Uhr aus einem überdimensionalen Kussmund saltoschwingend vom Bühnendach absprang bis zum als Trapez-Rundflug (!) quer durch das Stadion abgehaltenen Finale „So What“ lieferte P!nk für über 45.000 Fans eine bunte Sensations-Revue zwischen Zirkus, Pop und Modeschau.

Pink Zeidler Wien
© Zeidler-Künz
× Pink Zeidler Wien

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Auf einer dem Namen Prater nachempfundenen Kirmes-Bühne voll mit Discokugeln, Glitzer-Palmen, leuchtenden Flamingos, einer überdimensionalen Muschel und riesiger Eiswaffel tobte P!nk unter dem Motto „Summer Carneval“ mit der Energie eines Duracell-Haserls durch ihr 135-Millionen-fach verkauftes Hit-Feuerwerk: „Raise Your Glas“, wo ihre Tänzer auch auf Flamingo-Rollern über die Bühne fuhren, „Just Like A Pill“, bei dem sie am Rundum-Laufsteg mit den Fans auf Tuchfüllung ging oder „What About Us“. Dazu eine Hymne auf Wien: „Ich freue mich so sehr wieder in eurer wunderbaren Stadt zu sein!“

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Mit dem Zwischenfilm „Heartbeat“ ging’s in den zweiten Akt und gleich zur nächsten Flugshow: Für „Turbulence“ hob sie nach Zärtlichkeiten mit einem halbnackten Tänzer in der Stadionmitte auf Stoffseilen in luftige Höhen ab. Zurück am Boden wurde ihr wie von Zauberhand ein Kleid übergezogen. Dann ging’s zum Piano. Auch für das beeindruckende Bob-Dylan-Cover „Make You Feel My Love“ bei dem sie sich mit dem Text verhaspelte und eine Gänsehaut-Version von „Just Give Me a Reason“, wo sie dutzende Stofftiere einsammelte. Spannend dazu zählte sie auch Songs auf die sie gerne geschrieben hätte. Auch „Imagine“ von John Lennon und sogar „Du hast“ von Rammstein!

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Bei „Just Like Fire“, dem P!nk auch den Pat-Benatar-Klassiker „Heartbreaker“ beimischte, wurden hunderte Feuersalven gezündet und mit „Please Don’t Leave Me“ („Ein alter Song aus einer Zeit als ich meinen Ehemann nie wieder sehen wollte!“) zu dem sie sich ein rosa Fransen-Jacket überstreifte, erstmals das Tempo gedrosselt: Stimmige Akustik-Version begleitet von gleich vier Background-Sängerinnen. Bei „Cover Me in Sunshine“ sollte es eigentlich nur ein einzige Duett-Partnerin geben. Aber Tochter Willow Sage Hart (12) blieb anders als bei den vorangegangenen Konzerten der Bühne fern: „Sie hat Probe für ihr Sommertheater. Ich vermisse sie!“

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Mit „Kids In Love“ ging’s begleitet von Gitarrist Justin Derrico auf den vorderen Steg. Für einen Unplugged-Teil rund um „When I Get There“ und „I am here“ zu dem sie barfuß über die Buhne tanzte und mit Sätzen wie „Man sagt dass ich einen versteckten Penis habe“ überraschte.

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Mit der Zwischen-Sequenz „Smoke“ führte sie dann ins Schlussfurios, wo P!nk den Sade-Hit „No Ordinary Love“ im prickelnden Rotlichtmilieu inszeniert, sich zu „Trustfall“ neben Trampolin-springenden Tänzern auf eine Plattform hochkatapultieren ließ und bei „Blow Me One Last Kiss“ sogar mit verkleideten Kussmündern abrockte.

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Auf das bunte Party-Finale „Never Not Gonna Dance Again“ setzte sie dann noch die Zugabe „Last Call“ drauf und den wohl atemberaubendsten Abschieds-Stunt aller Zeiten. Bei „So What“ segelte P!nk minutenlang saltoschwingend und kopfüber quer durch das Happel Stadion. Vom Mischpult durch einen Konfetti-Regen bis rauf in den dritten Rang! 45.000 Fans, die zuvor schon wegen unverschämten Getränke-Preisen - 7.20 Euro für ein Bier plus 3 Euro Becher Einsatz - mit Schnappatmung kämpften, stockte der Atem.

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Nach dem obligaten Schluss-Feuerwerk sollte es für P!nk gleich wieder zurück ins feudale „Park Hyatt“ Hotel gehen.

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Am Sonntag steigt die Zugabe. Cool: Dafür gibt es das von den Rolling Stones übernommene „Lucky Dip“ Restkarten-System: für nur 49,90 Euro ist man dabei. Die Plätze werden zugelost. Vom Diamond Circle direkt vor der Bühne bis zum Sitzplatz oben am Juchhe ist da alles möglich. Und gespart wird auf jeden Fall: Regulär kostete das billigste Ticket 79,99 Euro.

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