Freejazz-Größe verband Elemente aus Jazz, Rock und europäischer Moderne - Ö1-"Spielräume" erinnern an Bley
Die US-amerikanische Jazzpianistin und Komponistin Carla Bley ist tot. Die Freejazz-Größe starb im Alter von 87 Jahren nördlich von New York an den Folgen eines Hirntumors, wie mehrere US-Medien unter Berufung auf ihren langjährigen Partner Steve Swallow berichteten. In ihren Kompositionen verband Bley ("Escalator over the Hill") mitunter auf ironisierende Weise Elemente aus Jazz, Rock und europäischer Moderne.
Die Musikerin hinterlässt ein musikalisches Erbe, das von filigranen Kammerstücken bis zu mächtigen Fanfaren reicht. Bley wurde früh als Vorreiterin der Avantgarde gefeiert, wobei diese Bezeichnung mehr ihre kreative Einstellung als die konkrete Struktur ihrer Werke betraf. Beobachter lobten ihr Spiel mit tonalen Harmonien und konventionellen Rhythmen.
Trotz klarer musikalischer Grenzen überraschte und provozierte Bley oft. In einer 2011 erschienenen Biografie wurde ihre Musik als Mischung aus "volksnah und hochkultiviert, zugleich greifbar und geheimnisvoll, eine Balance von Heiterkeit und Melancholie, mit Augenzwinkern und Tiefe" bezeichnet.
In memoriam Carla Bley stehen die Ö1-"Spielräume" morgen, Donnerstag, um 17.30 Uhr unter dem Titel "Eine Pionierin mit Witz und Haltung: Carla Bley" ganz im Zeichen der Jazz-Komponistin und -Pianistin.