Schiebung?

Medien-Schlacht um Heinzl-Romy

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Heinzls Sieg bei der "Romy" wird immer dubioser. Nun schlagen seine Gegner im ORF zurück. Rudolf John über die Vorwürfe.

Lange Zeit brodelte es unter der Oberfläche: Die Quoten erreichten nicht die erhofften Reiseflughöhe, die Sendung geriet immer schärfer in mediale Kritik: ORF-Neuzugang Dominic Heinzl erlebt derzeit sein Waterloo.

Schiebung?
Jetzt liegen die Nerven beim einstigen „Krokodil im Kasperltheater“ blank. Denn nach der 21. Romy-Gala am Samstag, bei der Heinzl die dritte Romy abräumte, schlug der Vorwurf „Schiebung“ von ATV-Programmdirektor Martin Gastinger wie ein Bombe ein. Der Privatsender glaubt an Manipulationen bei der Wahl. „Kein Kommentar“, sagt Heinzl zugeknöpft.

Lorenz kritisiert
Jetzt folgt der nächste Schlag in die Magengrube: ORF-Programm-Direktor Wolfgang Lorenz geht in einem Interview deutlich auf Distanz zu Heinzls Society-Sendung Chili (Mo.–Fr., 19.45 Uhr, ORF1) „Wir sind alle nicht zufrieden“, kommentiert er die sinkenden Quoten – derzeit durchschnittlich 165.000 Seher – in der Presse. Für Notfall-Pläne fühlt sich Lorenz nicht verantwortlich: „Wenn Handlungsbedarf besteht, muss es der Generaldirektor sagen, weil er es implantiert hat und auch verantwortet.“

Sorgenkind Chili
Lorenz finde es weiter „ungewöhnlich“, wie das „Kind Chili“ im ORF organisiert sei. Verantwortlich dafür sei neben Alexander Wrabetz vor allem Kommunikations-Chef Pius Strobl – Lorenz selbst sehe sich nur als „Leihmutter“. Strobl antwortet in ÖSTERREICH: „Wenn sich der Programmdirektor nicht zuständig fühlt, übernehme ich gerne die Verantwortung. Dann bin ich der Leihpapa. Ich glaube an das Produkt – es wird schon groß werden!“

Keine offiziellen Zahlen
Groß – das ist derzeit vor allem die Aufregung um Heinzls „Romy“. Veranstalter Kurier sah sich inzwischen sogar genötigt, auf seiner Internetseite auf die Vorwürfe zu reagieren. Aber: Schiebungs-Gerüchte werden immer wilder:

Es gibt nach wie vor keine offiziellen Zahlen. Wie für die einzelnen Kandidaten gestimmt wurde – geheim.

Die Stimmzettel sollen jetzt sogar verloren gegangen sein...

Nach Ende der Abgabe-Frist am 1.April sollen 2.000 Stimmzettel für Heinzl eingelangt sein. Alle mit Poststempel ORF.

Dadurch rutschte Heinzl (Platz 3) vor Volker Piesczek (bis dahin Platz 1). „Ich hab auch keine Zahlen“, sagt Romy-Erfinder Rudolf John.

Der Romy-Erfinder über die Vorwürfe

ÖSTERREICH: Herr John, was sagen Sie zur Romy-Debatte?

Rudi John: Das ist Sache der Geschäftsführung des Kuriers. Ich habe mit der Wahl an sich nichts zu tun. Ich baue die Romy, kümmere mich um die Laudatoren – da war ich heuer wegen der Vulkanasche schon gestraft genug.

ÖSTERREICH: Die Romy ist Ihr Lebenswerk. Tut der Schiebungsvorwurf weh?

John: Natürlich schmerzt es mich sehr. Ich frage mich, warum es 20 Jahre klaglos über die Bühne ging – und jetzt so ein Affentheater gemacht wird. Ich denke, dass die Begehrlichkeiten sehr groß sind. Es ist lächerlich und einfach ein schlechter Stil von schlechten Verlierern.

ÖSTERREICH: Warum gibt es keine notariell beglaubigten, offiziellen Zahlen?

John: Das kann ich insofern nicht beantworten und in Wahrheit habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Die Online-Wahl wird von Spezialisten gemacht – letztendlich ist es wohl eine Kostenfrage.

ÖSTERREICH: Ihr Freund Dominic Heinzl ist wegen seiner Romy schwer unter Beschuss...

John: Freund wäre übertrieben. Wir sind gut miteinander bekannt, aber es ist nicht so, dass wir uns ständig im Schanigarten treffen. Mit allem anderen habe ich nichts zu schaffen. Er ist eben neu beim ORF und der Konkurrenzkampf am Küniglberg ist besonders hart.

ÖSTERREICH: Werden Sie persönliche Konsequenzen daraus ziehen und als Romy-Organisator aufhören?

John: (lacht) So schnell gebe ich nicht auf. Wir werden intern sicher über diese Geschichte sprechen – aber die Romy wird nächstes Jahr wieder mit mir stattfinden!

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