Engelbert kommt in die Wiener Stadthalle

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Es sind immer wieder dieselben Dinge, die bei Engelbert für Verwirrung sorgen. Der Name zum Beispiel: In Deutschland und in Österreich heißt er Engelbert, im Rest der Welt Engelbert Humperdinck und in Wahrheit nur Arnold Dorsey. Am 21. September gibt es in der Wiener Stadthalle einen ab 20 Uhr einen Abend mit Engelbert zu vermelden.

Die Sache mit dem Namen lässt sich noch am einfachsten klären. Geboren wurde Engelbert am 2. Mai 1936 als Arnold George Dorsey im indischen Madras, das damals noch zum britischen Imperium gehörte. Der Vater war Ire und diente in der britischen Armee, die Mutter war Deutsche. Außer Arnold hatten die Dorseys noch neun andere Kinder. Mit 17 Jahren nahm er erstmals an einem Gesangswettbewerb teil, dann tingelte er als "Gerry Dorsey" durch die englischen Clubs. Mit Anfang 20 zog er der Karriere wegen in die USA.

Dort legte sich Dorsey seinen Künstlernamen zu - in Erinnerung an einige Kinderlieder, die ihm die Mutter vorgesungen hatte. "Ich habe einen Namen gesucht, der nicht zu gewöhnlich klingt. Da ich halber Deutscher bin, entschied ich mich dafür, den Namen des deutschen Komponisten Engelbert Humperdinck (1851-1926) anzunehmen."

Als Humperdinck II die ersten Hits hatte, handelte er sich wegen des angenommenen Namens eine Klage der Komponistenfamilie ein - der Grund, warum er sich hierzulande nur Engelbert nennen darf. Der Weltkarriere schadete das nicht. Mit der Ballade "Release me" verdrängte er 1967 die Beatles ("Strawberry Fields Forever") von Platz eins der US-Charts. Es folgten Hits wie "Quando quando" oder "Am I That Easy To Forget". 68 Gold- und 32 Platin-Alben sind es bis heute geworden.

Als "King of Romance" begeisterte Engelbert vor allem weibliche Fans. Mehr als 200 Bühnenshows pro Jahr waren keine Seltenheit. Dabei gehörte es zum Standard, dass ihm BHs und Slips um die Ohren flogen. In Las Vegas lernte er Elvis Presley kennen. "Ich war einer der ersten, die Koteletten trugen. Elvis fand das cool und hat sich prompt auch welche wachsen lassen. Kurz darauf ist er auch in Lederklamotten aufgetreten. Aber das war okay, wir waren gut befreundet."

Aber trotz einiger Ausflüge in Richtung Rock, Gospel oder Swing - Humperdinck war eher auf Schmusesongs festgelegt. Vor einigen Jahren hatte er jedoch auch mit dem untypischen "Lesbian Seagull" ("Lesbische Möwe") aus dem Kinofilm der beiden MTV-Figuren Beavis und Butt-Head Erfolg.

Ansonsten pendelt der vierfache Vater und dreifache Großvater, der seit 1964 mit derselben Frau verheiratet ist, zwischen England und seiner Wahlheimat Los Angeles. Und wenn er nicht gerade ein Konzert gibt (immer noch mehr als einhundert pro Jahr), steht er auf dem Golfplatz (Handicap 10) oder fährt mit einer seiner fünf Harley-Davidsons spazieren.

INFO: Engelbert, Konzert, 21. September 2009. Beginn: 20 Uhr. Wiener Stadthalle, Halle F. Infos unter http://www.stadthalle.com/section/events/id/4086.

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