Ring gesperrt

6.500 Wiener gegen G-20-Gipfel

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6.500 Demonstranten gingen heute, Samstag, in Wien auf die Straße, um gegen den G-20-Gipfel zu demonstrieren. Die Veranstaltung unter dem Motto: "Wir zahlen nicht für eure Krise" verlief friedlich - Über 200 Organisationen waren beteiligt.

Rund 6.500 Menschen haben nach Polizeiangaben am Samstag in Wien unter dem Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise" gegen die Politik der großen Industrienationen in der Finanz- und Wirtschaftskrise protestiert. "Die Menschen setzen heute ein Signal für eine alternative Form des Wirtschaftens", erklärte Alexandra Strickner von Attac Österreich. Transparente mit der Aufschrift "Die Reichen sollen zahlen", "Bescheisst euch doch selbst" und "Soziale Sicherheit ist die Grundlage für Demokratie" waren vor dem Wiener Parlament zu sehen. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac zählte offenbar anders als die Polizei und bezifferte die Teilnehmer mit rund 20.000.

200 Organisationen
Die rund 200 Organisationen, welche an der Protestkundgebung im Rahmen des Internationalen Aktionstags zum Weltfinanzgipfel der G-20 in London beteiligt waren, forderten unter anderem eine Demokratische Kontrolle der Finanzmärkte, einen Systemwechsel für eine solidarische Gesellschaft und Ökonomie sowie das Zur-Rechenschaft-Ziehen der Verursacher und Profiteure der Finanzkrise.

Kundgebungen
Die Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Luitgard Derschmidt, erklärte vor dem Parlament, dass die derzeitige Situation Folgen haben müsse. "So etwas darf nie wieder passieren", forderte Derschmidt.

Christian Kendler von der Postbus Gewerkschaft kritisierte das fehlende Engagement des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) bei dieser Protestkundgebung. "Es hätten Zehntausende mehr kommen können, wenn der ÖGB seine Leute mobilisiert hätte", so Kendler.

Weitere Proteste
"Wir protestieren gegen eine Politik, die die Kosten der Krise auf die ärmeren Bevölkerungsgruppen abwälzt. Der heutige Tag ist erst der Beginn. Unser Protest wird weiterwachsen", betonte die Attac-Österreich-Obfrau Strickner.

Die Demonstration begann um 13.00 Uhr am Wiener Westbahnhof, danach setzte sich der Protestzug in Richtung Wiener Innenstadt in Bewegung, wo schließlich gegen 16.00 Uhr die Abschlusskundgebung - umrahmt von einem Musik- und Kulturprogramm - stattfand. Die Veranstaltung verlief laut Polizeiangaben störungsfrei.

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Anlässlich des G-20-Gipfels in London wurde heute in ganz Europa gegen das Handeln der Regierungen in Zeiten der Wirtschaftskrise demonstriert.

In Wien waren heute 250 Organisationen an einem großen Protestmarsch beteiligt.

Um 13:00 wurde die Wiener Ringstraße gesperrt - ein Verkehrschaos in der Stadt war damit vorprogrammiert.

Unter den Demonstranten befanden sich besonders viele junge Leute.

"Wir zahlen nicht für eure Krise" - so lautet das Motto der Schlusskundgebung vor dem Parlament auf der Ringstraße.

Auch in London gingen zahlreiche Menschen auf die Straße.

"Die Menschen zuerst" wurde von der Masse gefordert.

Das Polizeiaufgebot war groß, der Protestmarsch jedoch verlief relativ friedlich.

Am 2. April findet in London der G-20-Gipfel statt. Die Stadt befürchtet weitere, weniger friedliche Proteste.

Über 150 Gewerkschaften und Umweltschutzorganisationen waren an dem Protestmarsch beteiligt.

Es waren besonders viele Plakate und Spruchbänder gegen den Premierminister Gordon Brown zu sehen.

"Du machst es falsch"

Diese junge Dame bezeichnet die G-20-Politiker als "Erbsenhirne".

In Deutschland wurde in Berlin und Frankfurt demonstriert.

Der Kapitalismus wurde als "schwer erkrankter Patient" dargestellt.

Die Botschaften der Demonstranten waren klar und deutlich.

Der Kapitalismus wurde symbolisch zu Grabe getragen.

Die Polizei musste nur in seltenen Fällen einschreiten.