Nach Jolie-Outing

"Auch ich opferte meine Brust"

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Frau hatte Brustkrebs. Ein Schicksal wie Jolie. 

Angelina Jolie (37) hat ein Tabu gebrochen. Denn nach ihrer couragierten Entscheidung, über die beidseitige Entfernung ihrer Brüste ganz öffentlich zu sprechen, finden auf der ganzen Welt immer mehr Frauen den Mut, ihre ganz persönliche Krebs-Geschichte zu erzählen.

Ein Blutfleck am T-Shirt war der Beginn des Dramas
Auch die Wienerin Eva Fellenz war vom Outing des Hollywood-Stars berührt. „Und ich kann ihre Entscheidung gut verstehen, denn sie ist jung, sie will für ihre Kinder leben“, so Fellenz, die damit auch ein eigenes Gefühl beschreibt. Sie hat ebenfalls beide Brüste verloren, musste damit auch ein Symbol ihrer Weiblichkeit dem Krebs opfern. Und hat sich – so wie Jolie – ihre Brust wieder aufbauen lassen.

Fellenz war 60 Jahre, als sie bei einem Feuerwehrfest einen Blutfleck auf ihrem T-Shirt entdeckte. Das war der Anfang, die Diagnose kam schnell: Karzinome in den Milchdrüsen. „Für mich war klar, dass ich meine Brüste opfern muss und es war ein Schock, aber ich wollte keine Brüste, die mich töten“, kann sie heute offen sagen.

Brustkrebs tötet. In Österreich jährlich etwa 1.700 Frauen. Durch konsequente Vorsorge kann man aber viele Leben retten. Daher startet im Oktober ein großes Mamma-Screening für 1,5 Millionen Frauen in Österreich.
 

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auslösen»

ÖSTERREICH: Frau Fellenz, Sie haben Ihre Brüste wegen Brustkrebs verloren. Wie sind Sie damit umgegangen?
Eva Fellenz:
Ich musste die rechte und die halbe linke Brust wegnehmen lassen, weil ich schon Karzinome hatte. Doch nach dem ersten Schock konnte ich es anders sehen: Ich gab meine Brüste her, um zu leben.

ÖSTERREICH: Sie haben ein Jahr nach der Entfernung einen Aufbau gemacht. War das wichtig für Sie?
Fellenz:
Ich hatte mich schon fast daran gewöhnt, keine zu haben und mein Partner war sehr liebevoll und hat mir von einer neuerlichen OP abgeraten. Aber ich bin froh, jetzt wieder Brüste zu haben. Ich mag sie.

ÖSTERREICH: Ist es gut, dass das Thema jetzt so groß ist?
Fellenz:
Ja, aber man muss aufpassen, dass keine Panik entsteht. Denn auch Angst kann im Körper viel bewirken.

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