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"Miet' dir ein Auto und fahr in die Menge"

Austro-Jihadist gibt ISIS-Killern Anschlagstipps

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Mohamed Mahmoud gab einem als Islamist getarntem "Bild"-Reporter Anschlagstipps.

Mohamed Mahmoud alias Abu Usama al-Gharib ist Österreicher und radikaler Islamist. In Syrien schloss er sich der Terrormiliz „Islamischer Staat“ an und rangiert in dem Netzwerk ganz weit oben. Er arbeitet im Dunstkreis von den ISIS-Anführern.

Video zum Thema: "Bild"-Reporter: So wollte der IS, dass ich töte

Mahmoud ist auch für die Rekrutierung von deutschsprachigen IS-Kämpfern und Selbstmordattentätern zuständig. Der „Bild“-Reporter Björn Stritzel gab sich in Absprache mit den deutschen Sicherheitsbehörden als Islamist aus, der einen Anschlag ausüben will, und sprach während dieser Zeit als vermeintlicher IS-Anhänger auch mit Mohamed Mahmoud, wie er schreibt.  

Die beiden besprachen via Chat mögliche Anschlagsmethoden. Stritzel sagte, dass er keine Bombe bauen könne. Daraufhin schreibt Mahmoud, der sich nur D. nannte: „Wir helfen gerne. Schau Akhi, lass das bauen, das ist zu gefährlich und ein kleiner Fehler macht alles kaputt. Besser miete ein Auto oder nimm eins von irgendwo und fahr in eine Menge.“

Stritzel behauptet, er habe keinen Führerschein und fragte nochmals, ob ihm keiner beim Bombenbau helfen könne. Dann reißt Mahmoud der Geduldsfaden. „Schau, der Bruder, der den Anschlag in Ansbach gemacht hat, der hat nur sich selbst getötet und keine Kuffar.“

„Kuffar“ ist ein „Ungläubiger“, der in den Augen der radikalisierten Islamisten getötet werden muss. Mahmoud sprach von dem Anschlag in Ansbach, bei dem sich ein als Flüchtling getarnter Islamist in die Luft sprengte, aber niemanden verletzte. Die Terrormiliz reklamierte die Tat anschließend für sich und feierte den Attentäter als Märtyrer. Öffentlich würde eine solche Aussage, wie die vom Austro-Jihadisten über einen ihrer „Krieger“ nie fallen. Aber es zeigt, dass der Islamische Staat diesen Anschlag als missglückte Operation ansieht, da es keine Opfer gab, analysiert der „Bild“-Reporter.

Mohamed Mahmoud tauchte 2015 in einem Exekutionsvideo der Terrormiliz IS auf. Zuerst ruft der Wiener in dem Film in Österreich und Deutschland lebende Muslime zum Terror auf. Dann schießt er einer knienden Geisel mit einer Kalaschnikow in den Hinterkopf. Dabei jubelt der 30-Jährige wie im Rausch.

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