EU-weiter Haftbefehl

Blutbad in Lokal in Wien: Hat sich Todesschütze abgesetzt?

Zwei mutmaßliche Komplizen - ein 35-jähriger Austro-Türke und ein tschetschenischer Leibwächter (38) im Solde des Osmanen - haben sich gestellt bzw. wurden festgenommen, der namentliche bekannte Hauptverdächtige ist noch flüchtig und mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr in Österreich. 


Wien. Die Schießerei in einem türkischen Restaurant beim Yppenmarkt vergangenen Donnerstag nimmt die Exekutive nach wie vor höchst in Anspruch - zumal es eindeutig Anzeichen organisierter Kriminalität gibt, bei der ein "Gipfeltreffen" zweier rivalisierender Gruppen schwer eskaliert ist. Dabei wurde auf einen 33-Jähriger Tschetschenen, der offenbar aus Schweden angereist ist und der durch ein Projektil mitten ins Herz getötet wurde, sowie auf einen 55-jährigen Serben auf Seite der Kaukasus-Gruppe geschossen. 

Zweiterer bekam einen Bauchschuss ab und wurde in kritischem Zustand in ein Spital gebracht. Wie der Wiener Gesundheitsverbund am Wochenende bestätigte, befindet sich der Mann weiterhin auf einer Intensivstation, ist aber auf dem Weg der Besserung.

Nach dem Blutbad in dem Lokal in der Payergasse flüchteten drei Mitglieder der türkischen Gruppierung mit einem BMW X5. Einer der drei, ein 35-jähriger Österreicher mit türkischen Wurzeln und Namen, der am Samstag festgenommen wurde, gab bei seiner Vernehmung an, dass den Schüssen ein Streit um Geldschulden bzw. um einen Kredit vorausgegangen sei. Hartnäckig halten sich allerdings auch Gerüchte, dass es nicht um eine konkrete Summe, sondern um Schutzgeld und die Aufteilung von territorialen Interessen ging.

Schießerei in Ottakring
© Viyana Manset Haber

Schießerei in Ottakring
© Viyana Manset Haber

An der Schussabgabe sei der 35-Jährige nach eigenen Aussagen jedoch ebenso wenig beteiligt gewesen wie der dritte Mann im dunklen SUV, ein 38-jährige von den Türken engagierter tschetschenischer Security, der sich zusammen mit seiner Anwältin im Landeskriminalamt Wien gestellt hat - oe24 berichtete. Letztere gab an, sogar eine Schusswaffe bei sich gehabt, aber nicht gefeuert zu haben. Beide wurden in U-Haft genommen.

Der Haupttäter indes, der gegen 21.45 Uhr eine Waffe gezogen und noch im Restaurant zuerst auf eine Tür und dann mehrmals auf seine Kontrahenten geschossen hatte, ist weiter auf der Flucht. Gegen den Austro-Türken F.B. (Name der Redaktion bekannt), der im Mietwagen- und Gastro-Business engagiert ist, wurde - nachdem es Hinweise gibt, dass er sich ins Ausland absetzen könnte bzw. es bereits getan hat - ein EU-weiter Haftbefehl.

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