Urteil in Salzburg

Ehefrau erstochen: Keine Notwehr, Mord

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Aus Eifersucht hat ein Vater seine Ehefrau vor den Augen des Kindes erstochen.

Das Verbrechen hat die Bewohner der Mozartstadt im September vergangenen Jahres schockiert: Vor den Augen der kleinen Tochter Elma (3) wurde deren Mutter Amira (25) mit fünf Messerstichen getötet. Ihr Mann Izet M. (37) stand hierfür vor Gericht, behauptete aber: „Sie ging zuerst mit einem Messer auf mich los, es war Notwehr.“ Die Geschworenen kamen am Dienstagabend einstimmig zu einem anderen Ergebnis: Es war ein kaltblütiger Mord, Izet M. muss für 18 Jahre hinter Gitter.

Erst am letzten Verhandlungstag wurde auch das Motiv für die Familientragödie endgültig geklärt. Die Schwester des Angeklagten trat als Zeugin auf, schilderte einen Anruf ihres Bruders nach der Bluttat: „Er hat gesagt, er hat seine Frau getötet. Sie habe ihn betrogen, er musste es tun.“

Bis dahin hatte der Prozess auf der Kippe gestanden. Der Mordanklage stand die Notwehr-Version der Verteidigung gegenüber. An den genauen Tatablauf wollte sich Izet M. aber nicht erinnern können.

Sie gestand Verhältnis – da stach er auf sie ein
„Er hat keine Erinnerungslücken, er will an der Aufklärung der Tat nicht mitwirken“, hielt Staatsanwältin Claudia Schmidhofer dem Angeklagten entgegen: „Seine Frau hat ihm am Tattag ihre außereheliche Beziehung gestanden, deshalb hat er sie aus Eifersucht erstochen.“ Das Urteil ist nicht rechtskräftig, es gilt die Unschuldsvermutung.

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