Lebenslang

Eis-Lady will Sex mit Ehemann

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Im Frauengefängnis Schwarzau sitzt die Eis-Lady – über dem Bett hängen Fotos von Baby Rolando

Man nannte sie „die schöne Eis-Lady“, wollte sie sogar als „arme Eis-Witwe“ sehen – und als ihr Prozess im November 2012 begann, wurde die gebürtige Spanierin von Fotografen gestürmt, als wäre sie ein Topmodel.

Doch seit Mittwoch ist Estibaliz C. (34) nur noch eine Doppelmörderin mit einem nun rechtskräftigen Urteil: lebenslang.

Eiskalte Mörderin.
Verurteilt, weil sie zwei Ex-Lover mit einer Pistole, Marke Beretta, aus kurzer Distanz von hinten erschossen, ihre Leichen zerstückelt und im Keller ihres Eissalons in Wien-Meidling einbetoniert hat. Sie handelte nicht im Affekt, ihre Taten waren präzise geplant.

Jetzt sitzt sie im Frauengefängnis Schwarzau in Niederösterreich und fügt sich artig in das System. „Sie ist so brav“, schwärmt ihr Anwalt Rudolf Mayer. Ihr Lebensinhalt konzen­triert sich auf acht Stunden im Monat: Fünf davon, wenn ihr Ehemann Roland R. sie besucht, und drei Stunden, in denen sie für ein Kind die Mama sein will. Rolando, den sie am 10. Jänner 2012 noch in der U-Haft zur Welt gebracht hat, wird dafür extra aus Spanien eingeflogen, denn seine Oma hat das Sorgerecht bekommen.
Babyschwimmen. Für den Buben bastelt Estibaliz Stofftiere, sie verschlingt Literatur über Kindererziehung und ruft ständig in Barcelona an, um zu er­fragen, ob es ihm gut geht. Was er anhat, ob ihm das Babyschwimmen Spaß macht, ob er gut geschlafen hat und genug isst.

Über dem Bett in ihrer Zelle hängen Dutzende Fotos eines Babys, das seine Mutter nie außerhalb einer Gefängnismauer erleben wird. Fotos eines Babys, dessen Leben trotzdem eng mit dem seiner Mutter verknüpft sein wird: das Kind einer Doppelmörderin zu sein.

 

ÖSTERREICH: Sie haben Estibaliz C. das Ergebnis der Berufungsverhandlung mitgeteilt – sie bleibt lebenslang in Haft. Wie hat sie reagiert?
Rudolf Mayer: Sie nahm es schweigend zur Kenntnis.

ÖSTERREICH: Jetzt beginnt der Haftalltag. Hat sie besondere Wünsche?
Mayer: Sie möchte so gerne in eine Nichtraucherzelle, denn derzeit ist sie mit drei Raucherinnen in einer Zelle, und das ist schon hart.

ÖSTERREICH: Sie darf aber nicht mit ihrem Ehemann in eine sogenannte „Kuschelzelle“ – warum eigentlich nicht?
Mayer: Die Anstaltsleitung hat das bisher verhindert, was ich nicht ganz verstehe. Weil natürlich möchte sie mit ihrem Mann endlich ­sexuell verkehren, wie das auch anderen gestattet ist. Sie will ja nicht besser, aber bitte auch nicht schlechter behandelt werden.


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