Kein Nachweis von Geldflüssen von Schellenbacher in Richtung FPÖ oder Strache.
Ein Ermittlungsverfahren wegen angeblicher Sporttaschen mit Bargeld im Auto des damaligen FPÖ-Chefs Heinz-Christian Strache, das sich im Zuge der Ibiza-Affäre ergeben hatte, wurde eingestellt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) bestätigte Mittwochabend der APA einen entsprechenden Artikel des "Standard" online.
Gegen Strache, den früheren FPÖ-Mandatar Thomas Schellenbacher, der heuer in einer anderen Sache wegen schweren Betrugs und betrügerischer Krida verurteilt wurde, und den ehemaligen FPÖ-Volksanwalt Peter Fichtenbauer war wegen des Verdachts der Untreue ermittelt worden. Nach der Implosion der FPÖ durch das Ibiza-Video wurden Gerüchte laut, wonach Schellenbachers ukrainische Geschäftspartner Geld an die FPÖ Wien gespendet haben sollen und zwar über die Kanzlei von Fichtenbauer. Dann hieß es plötzlich, dieses Geld sei nie bei der Partei angekommen, sondern unter anderem von Strache in die eigene Tasche gesteckt worden. Indizien dafür sollten Fotos liefern, die der ehemalige Bodyguard Straches, der indirekt auch das Ibiza-Video inspiriert hatte, in Umlauf gebracht hatte: Sie zeigten angeblich den Kofferraum von Straches Auto, darin befanden sich Sporttaschen voller Bargeld.
Die WKStA leitete Ermittlungen ein, die nun eingestellt wurden. "Nach vorliegenden Ergebnissen des Ermittlungsverfahrens konnte nicht belegt werden, dass Schellenbacher tatsächlich Geld (Bargeld) von ukrainischen Staatsbürgern zur Weitergabe an die FPÖ anvertraut wurde", heißt es in der Einstellungsbegründung, die dem "Standard" vorliegt. Logischerweise konnte dann auch nicht erwiesen werden, dass Schellenbacher Teile des Geldes an Strache und Fichtenbauer weitergegeben hätte.
Strache selbst hat die Vorwürfe stets abgestritten. Er gab an, Schellenbacher als Kandidaten für die FPÖ unterstützt zu haben, weil er ihm als "erfolgreicher Unternehmer" präsentiert worden sei.