Bad Ischl

Entführung: Weihnachten ohne Tochter

Teilen

Johanna (8) in USA verschleppt. Gericht entscheidet bis Sommer.

Wie viel kann ein Mensch ertragen? Wie lange den nervenaufreibenden Kampf um das Liebste im Leben durchhalten? Seit eineinhalb Jahren lebt Andrea M. (39) in einem Albtraum. FBI-Agenten drangen im April 2009 in ihr Haus in Bad Ischl (Bez. Gmunden) ein, verschleppten die damals sechsjährige Tochter Johanna in die USA. Dort lebt „Jo“ seitdem beim gewalttätigen und drogenabhängigen Vater Adam M. in Virginia.

Prozess an Prozess führte die Mutter, bekam in Österreich und in den USA das Sorgerecht zugesprochen. Trotzdem hat sie „Jo“ seit 20 Monaten nicht in die Arme nehmen können. Telefonate, Gespräche übers Internet mit Kamera – das ist alles. „Es zerreißt mir das Herz“, so M. leise. Nun starb auch die Hoffnung, mit Johanna am Heiligen Abend wieder vereint zu sein.

Odyssee
Denn der letzte Prozess war im November, bis zu sechs Monate haben die Richter nun Zeit für ihre Entscheidung, ob die Kleine zur Mutter zurück darf oder – Sorgerecht hin oder her – nicht. „Selbst wenn das Urteil gut ausfällt, kann Adam wieder in Berufung gehen“, so M. Dann geht die Odyssee weiter, der Supreme Court müsste sich mit dem Fall befassen.

Die Prozesse haben Andrea M. an den Rand des finanziellen Ruins gebracht. Wegen der hohen Anwaltskosten hat sie ihr Haus verkauft. In ein paar Tagen zieht sie in eine Wohnung nach NÖ. Doch auch von da aus wird sie weiterkämpfen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.