K.o.-Tropfen?

Frau nach Disco in U-Bahn eingeschlafen - missbraucht

Gemeinsam mit Freundinnen hatte eine Krankenschwester in der Volksgarten-Disco gefeiert. Am Heimweg setzt dann ihre Erinnerung aus - die Frau schlief ein bzw. kollabierte, was ein Junkie-Fahrgast schamlos auszunützen versuchte. 

Wien. Die Frau hatte nur einige Gläser Wein und Espresso Martini getrunken - und war trotzdem laut Zeugen "völlig weggetreten". Sie habe sich sehr über ihren Zustand gewundert -sagt sie nun vor Gericht als Zeugin aus - da sie an Alkohol gewöhnt sei. Sie schloss auch nicht aus, dass ihr K.o.-Tropfen ins Getränk gegeben worden waren, da die Gläser teilweise unbeaufsichtigt waren.

Die auch für einige andere Fahrgäste beschämenden Szenen spielten im August in einem Waggon der U-Bahn-Linie U3 ab: Laut Anklage näherte sich ein Ungar der bewusstlosen Frau Obwohl der Zug gegen 6.00 Uhr voll besetzt war, ignorierten die zunächst so ziemlich alle die offenbar hilflose Frau - nur die Gestalt kam immer näher. Und als die teilnahmslose morgendliche Meute ausgestiegen war, begann er, die Schlafende auszuziehen. Nur einem einzigen einsteigenden Passagier ist zu verdanken, dass nicht mehr passiert ist. Denn er bäumte sich vor dem 30-jährigen Ungarn auf und meinte: „Was machst du?“ Der couragierte Mann überzeugte dann andere Fahrgäste einzuschreiten und die Polizei zu alarmieren. „Die Frau war völlig weggetreten“, sagte der Mann am Freitag am Landesgericht in Wien. Der 30-Jährige wurde festgenommen und saß bis zur Verhandlung in U-Haft. 

4,5 Jahre Haft für ungarischen Angeklagten

Der Angeklagte verantwortete sich laut APA mit dem Konsum von Drogen. Der Ungar, der in Österreich eigentlich ein Aufenthaltsverbot hat, brach eine Therapie ab und ließ sich von seiner Mutter ein Hotelzimmer in Wien zahlen. Mit Crystal Meth, Marihuana, Substitol, anderen Medikamenten und Alkohol intus stieg er in die U-Bahn. „Es war Chaos in meinem Kopf“, meinte er. „Ich kann mich nicht erinnern.“ Er schäme sich und wollte auch nicht, dass das Überwachungsvideo aus der U-Bahn im Gerichtssaal vorgespielt wird. 

Sein Anwalt meinte, dass der Vorfall ein Tiefpunkt im Leben seines Mandanten darstelle und er nun ein drogen- und straffreies Leben führen möchte. Siebenmal stand der Mann bereits vor Gericht. Der 30-Jährige meldete Berufung gegen die Strafhöhe der ausgefassten 4,5 Jahren Haft an, die Staatsanwältin gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig.

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