Drama im Pinzgau

Freundin totgeprügelt: 44-Jähriger verhaftet

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Klinik brachte Anzeige ein: Verdächtiger sprach von heftiger Auseinandersetzung.

Ein Pinzgauer, der zuletzt in Oberösterreich gemeldet war, ist wegen des Verdachtes der absichtlich schweren Körperverletzung mit Todesfolge gestern, Freitag, in Graz festgenommen worden. Der 44-Jährige soll am 23. Dezember 2013 auf seine gleichaltrige Freundin aus Neukirchen im Pinzgau in ihrer Wohnung so brutal eingeschlagen haben, sodass sie vier Tage darauf ihren Verletzungen erlegen ist.

Als die Pinzgauerin von Rettungskräften einen Tag vor Weihnachten ins Krankenhaus Mittersill (Pinzgau) gebracht wurde, bestand zuerst nur ein Verdacht auf eine Medikamentenvergiftung. Ihr Freund - er stammt aus Mittersill - hatte angegeben, dass er die Frau regungslos im Bett aufgefunden hatte. Weil ihr Gesundheitszustand sehr kritisch war, wurde sie in eine Klinik nach Salzburg überstellt. Die Ärzte des Spitals stellten eine Hirnblutung fest. Da eine Gewalttat nicht mehr auszuschließen war, brachte das Krankenhaus eine Verletzungsanzeige bei der Polizei ein.

"Es erfolgten weitere Einvernahmen. Fremdeinwirkung konnte nicht mehr ausgeschlossen werden", sagte Polizei-Sprecher Michael Rausch zur APA. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion an. Dem vorläufigen Ergebnis zufolge wurden "multiple Gewalteinwirkungen auf den Kopf, den Brustbereich sowie auf beide Arme" der Frau festgestellt. Die Summe dieser äußeren, mechanischen Gewalteinwirkungen wurde als Todesursache angenommen.

Nach weiteren Ermittlungen durch das Landeskriminalamt Salzburg konkretisierte sich der Tatverdacht auf den Freund der Verstorbenen. Der Mann wurde nach gezielter Fahndung gestern um 16.00 Uhr von Beamten des Landeskriminalamtes Steiermark im Stadtgebiet von Graz festgenommen und in das Landeskriminalamt Salzburg gebracht.

Der Beschuldigte schilderte den Beamten, dass er sich in der Nacht auf den 23. Dezember nach mehreren Lokalbesuchen und nach dem Konsum von Alkohol und Medikamenten gemeinsam mit der 44-Jährigen in deren Wohnung in Neukirchen aufgehalten habe. Gegen Mitternacht sei es zwischen ihm und seiner Freundin zu einer heftigen tätlichen Auseinandersetzung gekommen.

"An den genauen Verlauf will er sich aber nicht mehr erinnern können", hieß es im Polizeibericht. Offenbar haben sowohl der Mann als auch die Frau Alkohol getrunken und Medikamente eingenommen. Wegen ihres schlechten Gesundheitszustandes konnte die Pinzgauerin bis zu ihrem Tod - sie starb am 27. Dezember - nicht mehr zu dem Vorfall einvernommen werden. Der Verdächtige ist bei der Auseinandersetzung laut Polizei nicht verletzt worden.

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