In Anstalt

Gefährlicher Sex-Täter eingewiesen

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Ohne eine Therapie sei eine Vergewaltigung "wahrscheinlich".

Ein gefährlicher Sex-Täter ist am Mittwoch im Wiener Straflandesgericht in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden, nachdem er am 30. Dezember 2009 in einem Heim der Evangelischen Diakonie in Wien-Simmering eine Psychologin attackiert hatte. Der gebürtige Pakistaner, der 2003 nach Österreich geflüchtet war und um Asyl angesucht hatte, leidet laut psychiatrischem Gutachten an einer schizoaffektiven Störung und war zum Zeitpunkt der Tat zurechnungsunfähig.

Vergewaltigung wahrscheinlich
Die Sachverständige Gabriele Wörgötter beschrieb den 38-jährigen Mann als brandgefährlich. Eine "sexuelle Triebenthemmung" sei bei ihm schon häufig vorgekommen, ohne entsprechende Therapie im Maßnahmevollzug sei eine Vergewaltigung - und damit eine neuerliche Straftat mit schweren Folgen - "nicht nur im Bereich des Möglichen, sondern im Bereich des Wahrscheinlichen."

Psychologin bedrängt
Der Mann war am 29. Dezember in das Männerheim gezogen. Im Zuge des Erstaufnahmegesprächs lernte er eine 35 Jahre alte Psychologin kennen, der er umgehend Komplimente machte und sie schließlich körperlich bedrängte, sodass die Frau die Unterhaltung abbrechen musste.

Am nächsten Tag begab sich der psychisch Kranke zunächst zum Flughafen Schwechat, zog sich dort splitternackt aus, wurde in ein Spital gebracht, wo er Patientinnen und das weibliche Personal belästigte. Nachdem man ihm eine Spritze verabreicht hatte, brachte man ihn ins Heim zurück, wo er mit seiner Manneskraft prahlte und ankündigte, er werde die Psychologin in ein Zimmer locken und vergewaltigen.

Schnelle Hilfe
Ein Kollege warnte die Frau, doch als es an der Tür ihres Arbeitszimmers klopfte, öffnete sie. Vor ihr stand der Pakistaner, der sie zurück ins Zimmer stieß, sie an den Brüsten betastete, sich die Hosen auszog und sie zu Handlungen aufforderte. Nur weil ihr rasch Mitarbeiter zu Hilfe eilten, nahm die brenzlige Situation noch ein glimpfliches Ende.

"Ich kann mich an nichts erinnern", gab der 38-Jährige nun vor einem Schöffensenat (Vorsitz: Martina Krainz) zu Protokoll. Die wider ihn erhobenen Vorwürfe seien jedenfalls unrichtig. Außerdem sei er "seit drei Monaten ganz gesund".
 

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