Die Komposterde sorgte für einen kräftigen Wuchs.
Zwei Männer haben auf einem stillgelegten Bereich einer Mülldeponie in Liezen mehrere Dutzend Hanfpflanzen gezüchtet. Vergangene Woche gingen sie der Polizei ins Netz. Bei der Vernehmung meinten die Drogenkonsumenten, sie seien selbst überrascht über den kräftigen Wuchs der Setzlinge gewesen. Laut den Ermittlern waren die Pflanzen mehrere Meter hoch und hatten bis zu zehn Zentimeter dicke Stämme.
Geeigneter Boden
Schon im Vorjahr hatte der 42-Jährige Hanfpflanzen angebaut, gestand der Verdächtige bei den Befragungen. Damals habe er aber irgendwo am Ufer der Enns angebaut und es seien ihm mehrere Setzlinge eingegangen. Daher hat er für 2016 einen neuen Standort gesucht und ihn auf der Deponie des Abfallwirtschaftsverbandes im obersteirischen Liezen auch gefunden. Der Boden schien ihm geeignet, denn es handelte sich um reichlich Komposterde.
Tatsächlich trieben die Pflanzen kräftig an und waren dabei rund herum von anderen Pflanzen vor Entdeckung geschützt. Bei den Besuchen auf seiner illegalen Plantage wurde einer der Männer aber von Mitarbeitern des Betriebs beobachtet und so geriet er unter Verdacht. Der Hanf wurde entdeckt, die Polizei legte sich auf die Lauer und wartete den nächsten Besuch des Verdächtigen ab. Am 5. Oktober ging er ihnen ins Netz und wurde festgenommen, bestätigte ein Ermittler einen entsprechenden Bericht der "Kleinen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Wenig später wurde auch sein 49-jähriger Komplize erwischt.
Marihuana sichergestellt
Die Polizei stellte 20 bis 30 Kilogramm Marihuana sicher und muss dieses nun trocknen, um es anschließend zu wiegen. Nur die getrocknete Masse wird nämlich für eine mögliche Verurteilung als Bemessungsgrundlage herangezogen. Das "Gras" dürfte zumindest 100.000 Euro Straßenverkaufswert - zehn Euro pro Gramm - haben. Die Verdächtigen waren geständig und gaben an, dass sie das Marihuana für den Eigenbedarf gezüchtet hätten.