Hassprediger Omerovic ist der Wiener Verbindungsmann in ein bosnisches Terror-Dorf.
In seiner Einvernahme gab sich der seit einer Groß-Razzia inhaftierte Hassprediger Mirsad Omerovic (33; es gilt die Unschuldsvermutung) lammfromm. Tatsächlich aber unterhielt er enge Kontakte in das bosnische Dorf Gorna Maoca, in dem er zeitweise zu Besuch war. Dort haben sich ausschließlich frühere Gotteskrieger, die an der Seite der Bosniaken im Jugoslawien-Krieg kämpften, angesiedelt. Ihr Anführer ist Nusret Imamovic. Dessen engster Vertrauter Bilal B. organisiert die Rekrutierung von Kämpfern für die Al-Nusra-Front, die sich in Syrien Gefechte mit den ISIS-Truppen liefert.
Der Wiener Omerovic, der als Ebu Tejma predigt, und Bilal B. kennen sich gut. Das Geld, das Omerovic für den Krieg in Syrien sammelt, soll zunächst in dem bosnischen Dorf landen. Über die Al-Nusra-Front gibt es Verbindungen bis in den Führungskreis von Al Kaida.
In der kleinen Ortschaft wurde 2010 eine Razzia durchgeführt. Damals fiel dort ein Auto mit Grazer Kennzeichen auf. Es war die erste Spur zu den Islamisten in Österreich.
Um diese Verbindungen nachzuweisen, werten Ermittler jetzt Dutzende von Handys und Festplatten aus, die bei der österreichischen Mega-Razzia bei 13 Islamisten sichergestellt wurden.