Maestoso Fantasca-67

Hofreitschule kaufte Hengst um 12.000 Euro zurück

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Das Pferd war  2013 an Tochter des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden veräußert worden 

Die Spanische Hofreitschule hat einen Hengst, der 2013 an die Tochter ihres Aufsichtsratsvorsitzenden verkauft wurde, um den gleichen Preis zurückgekauft. 12.000 Euro wurde für "Maestoso Fantasca-67" gezahlt. Hintergrund des Kaufvertrags vom 30. November 2022 ist ein Sachverständigengutachten. Der nunmehrige Kaufpreis "bewegt sich im unteren Bereich der Bandbreite" des Gutachtens, berichtete die Hofreitschule in einer Aussendung.

Die Finanzprokuratur - die Behörde vertritt die Republik Österreich bei der Verfolgung zivilrechtlicher Ansprüche - hatte das Gutachten in Auftrag gegeben. Die Finanzprokuratur war im Frühjahr 2022 gemeinsam von der Spanischen Hofreitschule und der Eigentümerin Republik Österreich beauftragt worden, rechtlich an einer allseitigen sachgerechten Bereinigung der zivilrechtlichen Ansprüche mitzuwirken.

Maestoso Fantasca-67 

Der 2008 geborene Zuchthengst war bereits in jungen Jahren - wie auch viele andere Zuchtpferde im Gestüt Piber - bei der Selektion der Junghengste ausgemustert worden, weil zu erwarten war, dass dieser weder den Ansprüchen als zukünftiger Zuchthengst noch zur zukünftigen Verwendung in den Vorstellungen der Spanischen Hofreitschule entsprechen werde, informierte die Hofreitschule. 2013 hatte die Spanische Hofreitschule "Maestoso Fantasca-67" an die Tochter ihres Aufsichtsratsvorsitzenden verkauft, der in weiterer Folge auf Kosten der Hofreitschule ausgebildet wurde. Der Hengst war nun doch für den Einsatz in der Spanischen Hofreitschule geeignet, er kam bis dato in 182 Vorstellungen zum Einsatz.

 Der frühere Erste Oberbereiter Klaus Krzisch hatte in der Causa gegen die frühere Leitung der Spanischen Hofreitschule Anzeige erstattet. Die Tochter des Aufsichtsratschef habe als "einzige Frau der Welt" einen Lipizzaner reiten dürfen, der an Vorführungen teilgenommen habe. Dies sei sonst nur Bereiterinnen und Bereitern erlaubt, erläuterte er im Jänner. Die staatsanwaltschaftlichen, mittlerweile abgeschlossenen Untreue-Ermittlungen richten sich gegen Johann Marihart sowie Elisabeth Gürtler und Erwin Klissenbauer. Bereits im November lag ein entsprechender Vorhabensbericht vor. Dieser wird noch von der Oberstaatsanwaltschaft und dem Justizministerium geprüft. Somit ist weiter offen, ob Anklage erhoben wird.

Die Recherche-Plattform "Dossier" hatte im November berichtete, dass der Verkaufspreis von 12.000 Euro im Jahr 2013 deutlich unter Wert gelegen haben soll. Unter Berufung auf interne Unterlagen der Hofreitschule zufolge soll der Hengst heute 170.000 Euro wert sein. Für den Hengst gebe es "keinen wirklich leicht feststellbaren Marktwert, weil es keinen Markt für Lipizzaner-Hengste gibt", erläuterte der Leiter der Finanzprokurator, Wolfgang Peschorn, im Gespräch mit der APA. Die 12.000 Euro seien jedenfalls im unteren Bereich der Bandbreite des Sachverständigen-Gutachtens. Wirtschaftlich betrachtet, sei der Rückkauf um 12.000 Euro für die Spanische Hofreitschule ein gutes Geschäft gewesen. "Damit gibt es keinen Schaden", bekräftigte Peschorn.

Auch der nunmehrige Geschäftsführer der Traditionseinrichtung, Alfred Hudler, hält den Rückkauf von der Familie des ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Johann Marihart "für eine sinnvolle Lösung", sagte er gegenüber "Dossier". Damit sei "die Sache erledigt".
 

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