Handgranaten-Morde

Insider packt aus: So laufen die Diesel-Deals

Teilen

Die Morde im BMW-SUV als blutiges Finale einer zerstrittenen Diesel-Bande.

Wie berichtet waren der St. Pöltner Zoll und die Staatsanwaltschaft bereits hinter Waldemar W. (57) her, der bei dem Handgranatenanschlag in Wien-Ottakring getötet wurde. Er soll gemeinsam mit mindestens einem Komplizen bei illegalen Dieselimporten bis zu 700.000 Euro an Umsatz- und Minerölsteuer hinterzogen haben. Die Ermittlungen weisen in Richtung hoher monetärer Folgen für die mehrköpfige Bande, zu der auch der zweite Getötete, der SPÖ-Politiker und Spediteur Zlatko N. (45), und vermutlich alle drei nun des Mordes Verdächtigen gehört haben. Das Ganze dürfte eine Rache- oder Bestrafungsaktion gewesen sein.

Erklärung für Plastik-
Kanister im BMW X 5
Ein Insider schildert nun, wie die Diesel-Deals abgelaufen sein könnten: „Der Spediteur holt mit einem Tankwagen von Rotterdam in den Niederlanden am Spotmarkt zum tagesaktuellen Preis günstigen Treibstoff, ohne die Steuern abzuführen.“

Dann wird der günstige Sprit zwischengelagert, um ihn anschließend entweder en gros an schwarze Schafe unter den Tankstellenpächtern weiterzuverkaufen. „Oder der Diesel wird in kleinen Tranchen an Privatkunden geliefert“, sagt der Szenekenner. Damit würden sich auch die Plastikkanister im BMW X 5 erklären – genau mit solchen 25-Liter-Behältnissen wird der Billigsprit bis zum Endverbraucher gebracht. Die Ermittlungen laufen. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.