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Er forderte 20.000 Dollar von Firmen

Irrer Erpresser drohte in ganz Österreich mit Bomben

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Österreichweit gingen am Dienstagvormittag mehrere Bombendrohungen ein. Der Erpresser forderte 20.000 Dollar von Dutzenden Firmen.

Mehrere per Mails an Firmen gerichtete Bombendrohungen haben am Dienstagvormittag für einen Großeinsatz der Polizei gesorgt. In Wien gab es sechs Einsätze, wie nun auch das Innenministerium bestätigt - auch in Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg sind zahlreiche Bombendrohungen eingegangen. Zu Beginn wurden in Wien die Taborstraße und der Hauptbahnhof gesperrt, doch als bekannt wurde dass es sich um ein Serienmail handelte, wurden nur mehr Streifenwagen entsendet.
 
"Wir schicken nur mehr Funkwägen zur Bestandsaufnahme aus - und gehen nicht mehr nach dem Prozedere bei Bombendrohungen aus", hieß es. Die Arbeitsgemeinschaft "ARGE Erpressungsmail" im Bundeskriminalamt habe die weiteren Ermittlungen übernommen.
 
Irrer Erpresser  drohte in ganz Österreich mit Bomben
© oe24
× Irrer Erpresser  drohte in ganz Österreich mit Bomben
Der Einsatz in der Taborstraße
 
oe24 liegt das Schreiben des Erpressers vor. In dem auf Englisch verfassten Mail, das an Dutzende Firmen in ganz Österreich ging, forderten der oder die Erpresser rund 20.000 Dollar in Bitcoins innerhalb von 80 Stunden, ansonsten würde es "viele Verletzte geben", wie es im Droh-Mail wortwörtlich heißt. Zur "Erleichterung" schickten sie auch gleich eine Anleitung zum Erwerb von Bitcoins mit. "Nichts Persönliches, aber wenn ich die Bitcoins nicht erhalte und die Bombe explodiert, werden mir andere Handelsunternehmen viel mehr zahlen, weil das ist keine einmalige Aktion", ließ der Absender zudem wissen.
 

Mail kam von kanadischem Server

Laut oe24-Informationen sind die Droh-Mails über einen gehackten kanadischen Server versendet worden. Die Ermittlungen zu den Hintermännern laufen derzeit auf Hochtouren.  
 
Das Droh-Mail im Wortlaut:
 
Irrer Erpresser  drohte in ganz Österreich mit Bomben
© zoom tirol
 
 

Die Polizei ersucht bei Vorfällen wie diesen um folgende Vorgehensweise:

  • Gehen sie keinesfalls auf die Forderungen ein.
  • Erstatten sie bei der nächsten Polizeidienststelle eine Anzeige und nehmen Sie dazu alle Ihnen zur Verfügung stehenden Beweismittel (E-Mail), wenn möglich in elektronischer Form (USB-Stick) mit.

Internationaler Täter?

Nach den Erpressern wird nun ermittelt. Bisher gibt es keine Hinweise zum Absender. Die Behörden gingen aber davon aus, dass es sich um internationale Täter handelt.
 
Das Phänomen der Massenerpressungs-E-Mails beschäftigt die Polizei seit einigen Jahren. 2019 gab es etwa 1.958 Anzeigen, was einer Steigerung von 15,8 Prozent zum Vorjahr entsprach (2018: 1.691 Anzeigen).
Video zum Thema: Sörös im Interview
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