Eine schaurige Teufelsfratze brachte einem bekannten Holzschnitzer kein Glück.
Die Straße war schnurgerade, es gab keine Bremsspuren. Kurz vor 24 Uhr wurden in der Nacht zum Sonntag Polizisten zu einem fürchterlichen Verkehrsunfall auf der Eitweger Landesstraße im Lavanttal gerufen. Ein Auto hatte sich mehrfach überschlagen, dabei war ein Beifahrer aus dem Wagen geschleudert und getötet worden. Der Lenker überlebte schwer verletzt – wie sich herausstellte, hatte er bei dem Crash 1,32 Promille Alkohol im Blut.
Genialer Schnitzer
Kurze Zeit später stand dann die Identität des
toten Beifahrers fest: Der Steirer Gert Moser hatte sich vermutlich nicht
angeschnallt und war bei dem Unglück aus dem Fahrzeug katapultiert worden.
Der 39-jährige aus Katsch an der Mur galt als genialer Künstler und war
unter dem Pseudonym „Don Lazarus“ für seine monumentalen Schnitzereien weit
über die steirischen Landesgrenzen hinaus berühmt. Zu seinen Fans zählten
Kirchenmänner und Landeshauptmann Franz Voves.
Höllenengel
Vor dem Unfall hatte der zweifache Familienvater
und passionierte Motorradfan – er hat unter anderem mit der Motorsäge die
größte Holz-Harley der Welt gefertigt – seine Freunde von den „Hells Angels“
in St. Andrä im Lavanttal besucht. Dort montierte er sein letztes Werk: Eine
mächtige Holztür, auf der eine riesige Teufelsfratze den Eingang zum
Kärntner Klubhaus der Höllenengel bewacht.
Nach getaner Arbeit wurde noch gefeiert – und dabei muss der 34-jährige Freund und Chauffeur des Meisterschnitzers viel zu tief ins Glas geschaut haben. Zwar rief das Duo noch ein Taxi, schickte dessen Lenker dann aber mit den Worten: „Wir finden schon einen Weg nach Hause“, wieder weg. Wenig später setzte sich Mosers Chauffeur dann hinters Steuer und fuhr „Don Lazarus“ in den Tod.