Kurt Scheuch lässt jetzt Headhunter nach einem neuen Vorstand suchen. Der Posten wird international ausgeschrieben. Der umstrittene LKH-Direktor Koperna bringt sich ins Spiel.
Der Einsatz im Poker um den medizinischen Direktor am LKH-Klagenfurt, Thomas Koperna, wurde gestern deutlich erhöht. Koperna, der von der Ärzteschaft im LKH in seiner Funktion in Frage gestellt und zum Rücktritt aufgefordert wurde, provoziert nun mit einem neuen Vorstoß: Er könne sich auch in einer anderen Funktion für das LKH nützlich machen – beispielsweise als Mitglied des KABEG-Vorstandes.
SPÖ erteilt Absage
Prompt folgten gestern wüste Reaktionen
aus der Politik. Gesundheitslandesrat Peter Kaiser (SPÖ) erteilte Kopernas
Aufstiegswünschen eine klare Absage: „Ich habe auch davon gehört, dass er in
den Vorstand will, aber das geht ja gar nicht. Ich kann mir Koperna
höchstens als einen Abteilungsleiter in der KABEG vorstellen, so einer wie
es einmal KABEG-Vorstand Errath war.“ Mehr sei für Koperna nicht drinnen.
Headhunter beauftragt
Deutlich ablehnend ist auch Kurt Scheuch
(BZÖ), der KABEG-Aufsichtsratsschef: „Ich bin eben dabei, die Position eines
Vorsitzenden des KABEG-Vorstandes über ein Headhunting-Büro international
auszuschreiben. Auch in Österreich werden wir in den Zeitungen
dementsprechende Inserate schalten lassen. Da ist dann auch Herr Koperna
eingeladen, sich zu bewerben. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass uns
das Büro, das einen internationalen Kapazunder sucht, Herrn Koperna
vorschlagen wird.“
Aus für Pressesprecher
Der KABEG-Aufsichtsrat hat wie
berichtet einstimmig die Ablöse Kopernas vom Vorstand verlangt, was
ebendieser aus Kostengründen aber abgelehnt hat. Die vorzeitige Trennung von
Koperna würde 850.000 Euro kosten. Ebenso wurde vom Aufsichtsrat einstimmig
die sofortige Auflösung des Beratervertrages mit KABEG-Pressesprecher
Gerhard Stichauner beschlossen. „Der lukrative Vertrag wurde sogar vom
Rechnungshof unter die Lupe genommen und heftig kritisiert“, so Scheuch. Geht
es nach Scheuch, so sollte spätestens im Sommer wieder Ruhe in die KABEG
kommen: „Ich glaube“, so Scheuch, „dass wir spätestens im Sommer dort einen
neuen Chef haben werden.“