Das Warmbad Villach ist schlecht überdacht: „Flächen und Winkel wären in unseren Breitengraden unbrauchbar“, so die Kritik.
32,5 Millionen Euro wird die neue Erlebnistherme in Warmbad Villach kosten. Sie soll alle Stückerln spielen. Um wirklich das Beste zu bekommen, wurde eigens ein Architektenwettbewerb durchgeführt und die Stadt Villach mit 54 Prozent Anteil ins Boot geholt. Das Siegerprojekt sollte dann auch umgesetzt werden. Bautermin wäre der Herbst gewesen. Jetzt ist ein wenig Sand im Getriebe.
Dach der Therme "unbrauchbar"
Was Fachleute sofort
kritisierten: Das Dach der Therme „sei schlecht überdacht worden“. Im
doppelten Sinn des Wortes. Im Klartext: Die Winkel und Flächen wären für die
extreme Witterung in unseren Breitengraden unbrauchbar. „Das Siegerprojekt
ist für einen Baumeister eher eine Lachnummer. Es ist halt immer so, wenn in
einer Jury nur Architekten über ein Projekt entscheiden und keine Leute
dabei sind, die das dann bauen sollen“, kritisiert ein Experte der selbst
einmal in der Bauabteilung des Villacher Magistrates tätig war.
Zu gut gemeint
„Es stimmt dass wir den Baubeginn wegen des
Daches auf Jänner verschieben müssen. Die Architekten haben es zu gut gemeint",
so Alfred Winkler von der Stadt Villach. „Ähnlich wie beim Fleischer, darf
es ein bisserl mehr sein, wollten auch die Projektgewinner noch etwas auf
ihre Therme drauflegen und haben nach dem Gewinn der Ausschreibung daran
weiter herumgefeilt. Genau diese Veränderungen müssen wir nun wieder
wegbekommen. Zurück zu den Ursprüngen sozusagen“, so Winkler. Dazu wurde ein
weiterer Architekt beauftragt, die veranschlagten Kosten noch einmal
durchzurechnen. Winkler: „Ende des Monats werden wir mehr wissen. Ich bin
überzeugt, dass alles passt. Mit maximal plus 10 Prozent.“
Autor: Manfred Wrussnig