In zwei Metern Tiefe

Lawinenopfer überlebte 10 Stunden im Schnee

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Für den 27-jährigen Tourenpartner kam jede Hilfe zu spät.

Ein Lawinenabgang im Tiroler Gschnitztal (Bezirk Innsbruck-Land) hat am Sonntag ein Todesopfer und einen Verletzten gefordert. Während für einen 27-jährigen Deutschen jede Hilfe zu spät kam, überlebte sein Begleiter (23) bis zu zehn Stunden unter den Schneemassen. Der junge Innsbrucker sei bei der Bergung ansprechbar gewesen, sagte ein Polizist der APA. Die beiden Tourengeher hatten sich gegen 11.00 Uhr zum letzten Mal telefonisch gemeldet, so der Beamte: "Dann dürften sie abgefahren sein". Weil sich die beiden bis am Abend nicht mehr gemeldet hatten, erstattete der Vater eines der Vermissten Anzeige. Bei einem Suchflug entdeckten die Einsatzkräfte schließlich den Lawinenkegel und fanden kurze Zeit später beide Wintersportler.

In zwei Metern Tiefe
Der 23-Jährige, der am Sonntag bis zu zehn Stunden unter einer Lawine im Tiroler Gschnitztal überlebt hatte, befand sich laut dem erhebenden Alpinpolizisten in knapp zwei Metern Tiefe. "Als wir ihn ausgegraben haben, war er ansprechbar", sagte der Beamte der APA. Es grenze jedenfalls an ein Wunder, dass der junge Mann so lange unter den Schneemassen überlebt habe.

Nach der Bergung gegen 21.00 Uhr wurde er mit einem Hubschrauber in die Innsbrucker Klinik geflogen, wo er sofort in den Schockraum gebracht wurde. Wann der Innsbrucker zu dem Unglück befragt werden könne, war vorerst unklar.

Der Vater hatte die Rettungskette gegen 18.30 Uhr in Gang gesetzt. Bei einem Suchflug mit dem Hubschrauber des Innenministeriums wurde schließlich ein Lawinenkegel im Bereich der Sandesalm in einer Höhe von rund 1.900 Metern gesichtet. Die Lawine war rund 400 Meter lang und 200 Meter breit.

Bei der Suche mit dem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) konnten die Einsatzkräfte sofort ein Empfangssignal orten. Daraufhin wurde ein Notarzthubschrauber angefordert und Bergretter zum Lawinenkegel geflogen. Nach kurzer Zeit wurden beide Verschüttete lokalisiert und geborgen. Die Leiche des 27-Jährigen wurde mit einem Hubschrauber ins Tal geflogen.


Zustand stabil
Der 23-Jährige, der am Sonntag bis zu zehn Stunden unter einer Lawine im Tiroler Gschnitztal gelegen war, wird wahrscheinlich noch am Montag die Intensivstation der Innsbrucker Klinik verlassen und auf eine Beobachtungsstation verlegt werden. Sein Zustand sei "völlig stabil", sagte Klinik-Sprecher Johannes Schwamberger der APA.

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