Nach Amputation

Mann ohne Arm: Es tut immer noch weh

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Phantomschmerzen: Tibor hat sechs OPs hinter sich, jetzt geht’s zur Reha.

Der Arbeiter, der als „Mann ohne Arm“ Schlagzeilen machte, hat immer noch Schmerzen. Aber durch eine Reha schöpft er neuen Mut.

Tibor A. (37) zuckt immer wieder vor Schmerz zusammen. Reflexartig greift er dann an seinen rechten Unterarm, der wehtut, als wenn ihm einer mit einem Nagel hineingestochen hätte. Es sind fürchterliche Phantomschmerzen, die dem Familienvater zu schaffen machen. Tibor A. ist der Arbeiter, der vor zwei Wochen seinen rechten Unterarm nach einer medizinischen Odyssee endgültig verloren hat.

Reha gibt neue Hoffnung
Jetzt schöpft der 37-Jährige aus dem ungarischen Halaszi wieder Hoffnung: „Am Mittwoch geht es zur Reha auf den Weißen Hof nach Klosterneuburg“, sagt sein Vater Ludwig im Gespräch mit ÖSTERREICH (siehe Interview unten). Nach dieser Behandlung soll Tibor Aradi, der seinen Arm bei Arbeiten an einem laufenden Rüttelsieb verloren hatte, damit dann selbst noch rund 20 Kilometer in die Klinik gefahren war ( ÖSTERREICH berichtete ), eine Arm-Prothese angepasst werden. Die Reha selbst soll nach Rücksprache mit dem behandelnden Chirurgen aus dem Wiener AKH, Oskar Aszmann, drei bis vier Wochen dauern.

"Mein Sohn will 
bald wieder arbeiten“
Tibor A. wird derzeit zu Hause von seinen Liebsten, seiner Frau Zsuzsanna und Töchterchen Dominica (6), gepflegt. „Tibor denkt aber schon an die Zukunft. Er will unbedingt bald wieder arbeiten gehen“, sagt Vater Ludwig: „In den vergangenen 20 Jahren war mein Sohn nicht einen einzigen Tag im Krankenstand.“

Heute plagen Tibor viele offene Fragen: Kann er in Zukunft wieder in seine alte Arbeitsstelle, eine Recycling-Firma in Purbach, zurückkehren? Oder muss er sogar einen neuen Beruf erlernen? Zudem muss er einen Kredit für sein Haus abstottern.

Vater: "Es fällt ihm die Decke auf den Kopf"

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihrem Sohn nach dem harten Schicksalsschlag jetzt?
Ludwig A.: Er ist im Moment schon wieder zu Hause in Ungarn. Die Situation macht ihm zu schaffen, weil er selbst nicht weiß, wie es weitergeht.

ÖSTERREICH: Hat Tibor schon eine Therapie begonnen?
Ludwig A.: Bislang noch nicht, aber am Montag wird mit dem behandelnden Arzt gesprochen und am Mittwoch soll die Reha am Weißen Hof in Klosterneuburg beginnen.

ÖSTERREICH: Wie lange wird die Therapie dauern?
Ludwig A.: Vorgesehen sind jetzt drei bis vier Wochen. Ich hoffe, dass mein Sohn danach wieder etwas arbeiten kann.

ÖSTERREICH: Wie meinen Sie das?
Ludwig A.: Zu Hause fällt ihm die Decke auf den Kopf. Er war noch nie im Krankenstand.
 

 

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