Freund ist Hauptverdächtiger: ›Rosenkrieg‹ um Windhündin?
Das Verbrechen wurde mit Zeitverzögerung entdeckt: Am Montag hätte Manfred B. Windhündin „Ninja“, die er am Wochenende bei seiner Mutter gelassen hatte, wieder abholen sollen. Doch der 47-Jährige erschien nicht wie vereinbart und er ging auch nicht ans Telefon.
Besorgt fuhr seine Mutter (71) in Begleitung der Mutter seiner langjährigen Lebensgefährtin, bei der ebenfalls die Alarmglocken schrillten, Dienstagfrüh zur Wohnung ihres Sohnes in Favoriten. Dort, in der Laxenburger Straße, bot sich den beiden Seniorinnen ein Bild des Grauens.
Grauen. In der Wohnung auf Stiege 5 des Anton-Hölzl-Hofs lag mit mehreren Einstichen im Brustbereich Liane B. (53) blutüberströmt im Bett. Ein Küchenmesser steckte noch in der Brust. Ein zweites Messer wurde sichergestellt. Außerdem soll es an der Leiche Würgespuren geben.
Vom Wohnungsmieter fehlt seither jede Spur. Das Paar war 13 Jahren zusammen gewesen. Doch vor Kurzem hatten sie sich getrennt, sagt eine Freundin der beiden gegenüber ÖSTERREICH.
Paar hatte sich getrennt – Polizei sucht »Hübschling«
„… und zwar im Guten. Das betonten beide“, verrät eine Freundin. „Sie haben sich sogar ausgemacht, wie es mit der Hündin, die sie vor vier Jahren von Spanien geholt haben, weitergehen soll.“ Abwechselnd eine Woche sollte sich Manfred, die nächste Woche Liane um „Ninja“ kümmern. Die Tierliebe hatte sie zusammengeschweißt. Liegt im Streit gar das Motiv?
Für Manfred B., der den Spitznamen „Hübschling“ hat und der von der Polizei als Hauptverdächtiger gesucht wird, gilt die Unschuldsvermutung.
Keine Schreie
Die Nachbarn jedenfalls sind entsetzt. Ferdinand P. (60): „Wir sind uns Montag im Stiegenhaus begegnet und haben geplaudert. Er war nett wie immer.“ Tamara Ö. beschreibt das Paar als unauffällig und harmonisch. Mysteriös: Keiner der unmittelbaren Anwohner hat in der Tatnacht Schreie oder einen Streit gehört.(lae, kor)