Mitten in Wien

Missen zur Arbeit im Bordell gezwungen

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Wie Menschenhändler ein Wiener Bordell mit Mädchen belieferten.

Zuerst wurden sie in Wien unter Zwang zu Prostituierten „ausgebildet“, dann mussten sie in ihrer Heimat Senatoren, Chefs von TV-Sendern und Mafiabossen zu willen sein: Mindesten 17 junge Rumäninnen wurden, wie berichtet, seit 2006 von Menschenhändlern nach Wien gebracht und mussten im Nobelpuff Babylon arbeiten. Zumindest eine davon war minderjährig.

Prozess
Jetzt stehen die Haupttäter Relu C. und Ion T., sowie zwei Komplizen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern vor, unter dem Deckmantel einer Missen-Agentur auf Jagd nach Mädchen gegangen zu sein, die sie später ins Rotlicht pressten. „Den Gewinnerinnen von Schönheitswettbewerben wurde ein angeblicher Videodreh für einen Wiener TV-Sender versprochen. Allerdings wurden die Mädchen dann zum Wohnen im Babylon untergebracht“, so die Anklageschrift. Nach einigen Tagen kam Relu C. und verlangte von den Frauen die Pässe und Geld für die Luxus-Unterkunft. Konnten sie nicht zahlen, mussten sie für ihn anschaffen gehen.

Hilfe
Die Rumäninnen wurden von Ion T. und Relu C. so schlecht behandelt, dass eine Prostituierte sogar einen Wiener Rechtsanwalt um Hilfe bat, der im Babylon als Stammgast aus und ein ging. Der Jurist wollte eingreifen, doch die rumänische Polizei kam ihm zuvor. Sie ließ den Menschenhändlerring auffliegen.

Skandal
Dabei fand sie bei Tamarjan ein Tagebuch, das er nach einem Streit mit seinem Geschäftspartner Costan zu schreiben begonnen hatte. Darin vermerkt: Die Namen aller prominenten Kunden seiner Mädchen. Diese wurden nun in Bukarest veröffentlicht – und lösten den größten Politskandal seit Jahren aus.
 

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