1.000 Tote im Jahr

Mückstein ruft zu Grippe-Impfung auf

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Man könne das Gesundheitssystem "nicht noch zusätzlich mit hunderten, schwer an Grippe erkrankten Menschen weiter belasten".

Vor dem Hintergrund der hohen Corona-Fallzahlen hat Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) die Österreicherinnen und Österreicher dazu aufgerufen, sich gegen Influenza impfen zu lassen. Man könne das Gesundheitssystem "nicht noch zusätzlich mit hunderten, schwer an Grippe erkrankten Menschen weiter belasten", sagte Mückstein in einer Aussendung. Kinder - "der Motor der Influenza-Welle" - können die Impfung gratis erhalten.

Die Influenza oder echte Grippe ist eine hochansteckende Infektionskrankheit. In Österreich kommt es in den Herbst- und Wintermonaten fast jährlich zu einer Grippewelle, fünf bis 15 Prozent der Bevölkerung stecken sich dabei an. Viele erkranken symptomatisch, mit starken Schwankungen versterben daran laut dem Sozialministerium österreichweit im Schnitt rund 1.000 Personen jährlich. Ein besonders hohes Risiko für schwere Verläufe haben Säuglinge, Kleinkinder, ältere Menschen ab 65 Jahren sowie Menschen mit Vorerkrankungen und Schwangere. Die Krankheit wird sowohl über Tröpfchen als auch direkten Kontakt übertragen.

"Nur eine Impfung schützt"

"Nur eine Impfung schützt vor der ,echten Grippe' und damit einhergehendem hohem Fieber, schwerem, lang anhaltendem Krankheitsgefühl mit Muskel- und Gliederschmerzen und dem Risiko für schwere Krankheitsfolgen wie Lungen- oder Herzmuskelentzündung bis hin zum Tod", sagte Mückstein. "Nutzen Sie daher die Influenza-Impfangebote bei Ihrer Hausärztin, Ihrem Hausarzt, die Angebote der Gesundheitsbehörden in den Bundesländern oder die Impfaktionen in zahlreichen Betrieben." Sich die Impfung, die jährlich angepasst werden muss, zu holen, ist sowohl vor als auch während der Saison sinnvoll. Wer noch nicht geimpft ist, soll das möglichst bald tun.

Durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen sei die Grippewelle im vergangenen Jahr quasi ausgefallen. Die Folge könnte ein "Nachholeffekt" in diesem Jahr sein. Denn weit weniger Menschen besäßen durch eine Infektion im Vorjahr eine Immunität, wodurch nun weniger Menschen geschützt sind. Auch sei denkbar, dass eine Influenza-Erkrankung das Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung erhöht und umgekehrt.

Sich kurz vor oder nach der Corona-Impfung gegen Influenza impfen zu lassen, stelle kein Problem dar. Erkranken Menschen trotz Impfung, so meist milder und kürzer; die Impfung verringert außerdem das Ansteckungsrisiko. Eine Impfung ist laut Sozialministerium vor allem bei Kindern jedes Alters wichtig, da sie bei der Verbreitung des Virus eine wichtige Rolle spielen. Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat können im kostenlosen Kinderimpfprogramm geimpft werden. Kinder ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr erhalten die Impfung ohne Stich als Nasenspray. Geimpft wird von Haus- und Kinderärzten, den Gesundheitsbehörden der Bundesländer oder am Arbeitsplatz. Für Erwachsene gibt es generell keinen kostenlosen Impfstoff.
 

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