Weil 22 von 23 Schüler in seiner Klasse ausländischer Herkunft sind, outete ein Lehrer Namen und Adressen der Migranten-Kinder.
Jener Wiener Lehrer, der in einem Video seinem Ärger über den angeblich hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund in der Klasse, die er ab Herbst als Klassenvorstand übernehmen sollte, freien Lauf gelassen hat, erhält keinen neuen Vertrag. Man habe sich zur "Nicht-Weiterverwendung als Lehrer entschlossen", hieß es am Mittwoch seitens der Bildungsdirektion Wien gegenüber der APA.
In dem Video las der an einer NMS in Wien-Donaustadt tätige Pädagoge Schüler-Namen samt Adressen, Sozialversicherungs- und Notfalltelefonnummern vor. Der Pädagoge veröffentlichte Ende Juli das Video auf einer Internetseite. Darin bezeichnete er etwa ein Kind, dessen Name auf keinen Migrationshintergrund schließen lässt, als wahrscheinliches Mobbing-Opfer.
Daraufhin prüfte die Bildungsdirektion dienstrechtliche Konsequenzen für den Pädagogen mit befristetem Dienstvertrag. Nach einer Vorladung des Lehrers sprach sich das zuständige Gremium in der Bildungsdirektion aufgrund des "inakzeptablen Videos" gegen eine Verlängerung des Vertrages aus. Darüber hinaus habe man eine Meldung bei der Datenschutzbehörde gemacht. Diese prüfe nun ebenfalls den Sachverhalt, hieß es aus der Bildungsdirektion.