Mittlerweile 18

Nach Terror-Plan gegen Hauptbahnhof wieder für IS betätigt: Prozess

18-Jähriger hatte vor knapp zwei Jahren mit Messer auf Passanten einstechen wollen - Nach erster Verurteilung als IS-Propagandist betätigt - Verteidiger kündigt Geständnis an

Wien. Jener 18-Jährige, der sich am 11. September 2023 im Namen der Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) mit einem Kampfmesser zum Wiener Hauptbahnhof begeben hatte, um am Bahnhofsgelände auf Passanten einzustechen, muss sich am Dienstag zum zweiten Mal wegen terroristischer Vereinigung am Landesgericht verantworten. Nach seiner Verurteilung im April 2024 zu zwei Jahren teilbedingter Haft hatte er sich laut Anklage erneut als IS-Propagandist betätigt.

Dabei hatte das Gericht dem Burschen, der im letzten Moment seine Anschlagsabsichten nicht umgesetzt und den Hauptbahnhof unverrichteter Dinge verlassen hatte, die Weisungen erteilt, sich einem Deradikalisierungsprogramm zu unterziehen und seine Psychotherapie fortzusetzen. Gefruchtet hatte beides offensichtlich nichts. Laut nunmehriger Anklage verbreitete er nämlich nach seiner Enthaftung von Mai bis November 2024 auf sozialen Medien den IS verherrlichende Propaganda. Damit soll er es darauf angelegt haben, Gesinnungsgenossen zu bestärken und neue Mitglieder anzuwerben.

Wie sein Verteidiger Rudolf Mayer auf APA-Anfrage erklärte, wird sich der 18-Jährige vor einem Schöffensenat schuldig bekennen. "Er ist geständig. Wenn er nicht mehr mit einem Messer zum Hauptbahnhof marschiert, sondern Nasheeds (islamische Gesänge mit religiösen Inhalten, Anm.) verschickt, dann zeigt das eine weit geringere kriminelle Intensität", sagte Mayer. Die Verhandlung ist auf zwei Stunden anberaumt. Im Gerichtssaal gilt ein Fotografier- und Filmverbot. Der 18-Jährige befindet sich seit Anfang November durchgehend in der Justizanstalt (JA) Josefstadt in U-Haft.

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