Nur mehr 34 Prozent sind "sehr Stolz" auf ihre Nationalität.
Die Österreicher sind laut einer aktuellen Umfrage deutlich weniger stolz auf ihr Land als noch vor einem Jahr. Das geht aus einer aktuellen "market"-Online-Befragung hervor. Laut der zwei Tage vor dem Nationalfeiertag publizierten Umfrage sind nur mehr 34 Prozent der Österreicher "sehr stolz" darauf, Österreicher zu sein. Vor einem Jahr waren noch 42 Prozent der Befragten dieser Ansicht.
Immer mehr "gar nicht stolz"
Ganze zwölf Prozent der 606 Befragten sind "gar nicht stolz" und vergaben die schlechteste Note 1. Im Vorjahr lag die Zahl jener, die gar nichts auf ihren Nationalstolz gaben, mit nur zwei Prozent noch deutlich geringer als heuer. Betrachtet man die letzten vier Noten auf der zehnstufigen Skala, so kann man ablesen, dass insgesamt 23 Prozent "gar nicht" bis wenig stolz auf ihre Nationalität sind. Im Vorjahr fielen nur acht Prozent in diese Kategorien.
An der Spitze der Skala reihten sich immerhin 61 Prozent unter die Top-Drei-Noten und sind daher tendenziell stolz bis sehr stolz. Im Vorjahr waren dies noch 71 Prozent.
Besonders stolz sind Österreicher auf die landschaftliche Schönheit des Landes (86 Prozent), gefolgt von der heimischen Küche (68) und der hohen Lebensqualität (66). Auch Tradition und Brauchtum (55), die kulturelle Leistung des Landes (53) und die heimischen Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten (52) begeistern die Österreicher. Ebenfalls recht weit oben auf der Skala: Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung bei Katastrophen und die Umweltqualität des Landes - diese freuen je 51 Prozent der Befragten. Auf die Neutralität sind immerhin 46 Prozent stolz.
Peinliche Politiker
Eher genieren dürften sich die Österreicher für das internationale Ansehen der heimischen Politiker: Nur vier Prozent sind darauf stolz. Auch Österreichs Rolle in der EU trägt nur bei fünf Prozent zu deren Nationalstolz bei.
Auffallend ist der Abwärtstrend bei der Frage nach sozialer Sicherheit: So waren bei der aktuellen Befragung nur mehr 32 Prozent "stolz", "dass es keine sichtbare Armut im Land gibt" - im Vorjahr waren dies noch 60 Prozent. Die wirtschaftlich schwierige Lage dürfte auch bei anderen Fragen eine Rolle gespielt haben: So gaben nur neun Prozent an, stolz zu sein, "dass es bei den Einkommen in Österreich ziemlich gerecht zugeht".