7 kg Sprengstoff

Fels in Dürnstein gesprengt

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Unwetter hatten einen Fels zerstört - jetzt wurde der Koloss gesprengt. Es ist allerdings noch eine weitere Sprengung notwendig.

Die nach einem Felssturz infolge des Unwetters am Dienstagabend notwendig gewordene, gezielte Sprengung an einer Felswand in Dürnstein (Bezirk Krems) ist am Donnerstag planmäßig über die Bühne gegangen. Gegen 14.20 Uhr war es soweit: Unter Leitung von Sprengmeister Ferdinand Ledl von der Spezialfirma Kaim wurden sechs bis sieben Kilo Sprengstoff gezündet, worauf sich etwa 60 Kubikmeter Gestein lösten und in die Tiefe donnerten.

Zurück blieb eine Wolke Staub, danach wirkte die Wand an der betroffenen Stelle deutlich heller im Vergleich zu dem verwittertem, stark zerklüfteten - optisch sehr malerischen - Felsen. Nach den Worten des Kremser Bezirkshauptmannes Werner Nikisch, der natürlich vor Ort war, sollte etwa um 16.00 Uhr entschieden werden, ob die Sperre der Wachau-Bundesstraße B3 wieder aufgehoben werden kann. Nach der Sprengung brachte ein Bundesheer-Hubschrauber Geologen von der darunter liegenden B3 auf den Gipfel der Wand. Es galt zu erkunden, ob mit der Aktion das Auslangen gefunden wurde oder ob noch weitere lose Teile abgesprengt werden müssen.

Das unter dem Felsen liegende Areal war abgesperrt, Kamerateams und Fotografen nahmen die Sprengung auf. Beobachtet wurde das Geschehen auch von einigen Schaulustigen - Radtouristen und Einheimischen. Der nächstgelegene, gastfreundliche Heurige wurde kurzerhand zum "Medienquartier" umfunktioniert. Die zahlreichen Touristen in den engen Gassen der kleinen Stadt bummelten indessen "unbeirrt" herum - der Knall war dort kaum zu hören gewesen.

Weitere Sprengung nötig
Nach der Sprengung muss die Straßen- und Bahnsperre jedoch aufrecht bleiben - eine weitere Sprengung sei notwendig, so der Kremser Bezirkshauptmann Werner Nikisch, sie soll am Freitagnachmittag vorgenommen werden.

Nach der gezielten Aktion flog ein Bundesheer-Hubschrauber Experten zu der Wand, die die Situation erkundeten und Bilder machten. Laut Nikisch haben Geologen und Experten der mit den Arbeiten beauftragten Spezialfirma übereinstimmend festgestellt, dass weitere lose Brocken in der Wand nicht händisch abgetragen werden können. Deshalb werden zunächst - nach demselben Procedere wie heute - neue Löcher in die Wand gebohrt werden. Für die Sprengung wurde vom Gipfel herab eine 250 Meter lange Druckleitung verlegt.

Zur von der zerklüfteten Wand ausgehenden potenziellen Gefahr erläuterte der Bezirkshauptmann, dass sich lösende Steine - wie es beim Unwetter diese Woche passiert war - bis auf die B3 geschleudert werden können. Nach der morgigen Sprengung und folgenden Untersuchungen wird der Einsatzstab wieder über eine Verkehrsfreigabe beraten.

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