NÖ-Kampagne

Kampf gegen Mobbing: Europäische Allianz im Werden

Niederösterreichs Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) besuchte gemeinsam mit EU-Abgeordnetem Lukas Mandl (ÖVP) die irische Europaabgeordnete Maria Walsh im Europäischen Parlament in Brüssel. 

Zentrales Thema des Austausches war der Kampf gegen Mobbing sowie die Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. "Mobbing – ob in der Schule oder online – ist ein Problem, das vor Grenzen nicht Halt macht. Gerade deshalb ist der europäische Austausch so wichtig. Wir haben viele Erfahrungen geteilt und vereinbart, in engem Kontakt zu bleiben“, betonte Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). 

Vorstellung der NÖ-Kampagne "Gemeinsam lösen wir’s!“

Im Rahmen des Treffens präsentierte Teschl-Hofmeister die neue niederösterreichische Initiative "Gemeinsam lösen wir’s!“, die gemeinsam mit dem Jugendrotkreuz entwickelt wurde. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche bei psychischen Belastungen zu unterstützen und ihnen ein starkes Hilfsnetzwerk zur Seite zu stellen. "Niemand soll das Gefühl haben, mit Problemen allein dazustehen. Mit Workshops zur Psychischen Ersten Hilfe, Informationsmaterialien und der Sensibilisierung von Lehrerinnen, Lehrern sowie Schülerinnen und Schülern wollen wir ein Klima des Hinschauens und Helfens fördern“, so die Landesrätin. 

Europaabgeordneter Lukas Mandl (ÖVP) sagte: "Die psychische Gesundheit ist durch Pandemie, Krisen und zu wenig Kommunikation von Mensch zu Mensch angegriffen. Ich gehöre zu den Gründungsmitgliedern einer überparteilichen Gruppe von Europaabgeordneten, die an Schutz und Förderung psychischer Gesundheit arbeiten. Das betrifft in unterschiedlicher Weise alle Generationen.“ 

Irisches Vorbild: "Coco’s Law“

Ein wichtiger Teil des Gesprächs war auch der Austausch mit Maria Walsh über die irischen Erfahrungen mit dem sogenannten "Coco’s Law“. Das Harassment, Harmful Communications and Related Offences Act 2020, seit 2021 in Kraft, stellt ein starkes Instrument gegen Cybermobbing und Online-Belästigung dar. Das Gesetz kriminalisiert die nicht-einvernehmliche Verbreitung intimer Bilder – bereits die Drohung reicht aus. Verstöße können mit bis zu sieben Jahren Freiheitsstrafe und hohen Geldstrafen geahndet werden. Seit Inkrafttreten wurden fast 100 Fälle strafrechtlich verfolgt, rund 1.500 Inhalte überprüft und zu über 90 Prozent erfolgreich entfernt. "Irland zeigt eindrucksvoll, wie rechtliche Schritte die öffentliche Wahrnehmung verändern können – heute weiß dort fast jede und jeder, dass das Teilen intimer Bilder ohne Zustimmung strafbar ist“, so Teschl-Hofmeister. 

Gemeinsame Verantwortung

Abschließend waren sich die Gesprächspartner einig: Der Kampf gegen Mobbing und für die psychische Gesundheit braucht eine breite Allianz. "Nur gemeinsam können wir den Druck auf betroffene Kinder und Jugendliche mindern. Es ist ermutigend zu sehen, dass wir europaweit an einem Strang ziehen“, erklärte Teschl-Hofmeister.

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