Die Polizei hält sich im Fall Hirtzberger bedeckt – dafür brodelt die Gerüchteküche.
„Kein Kommentar“: Die Polizei hat im Fall des vergifteten Bürgermeisters von Spitz/Donau, Hannes Hirtzberger, eine Nachrichtensperre verhängt. Je weniger die Exekutive zum Stand der Ermittlungen verrät, desto giftiger werden die Gerüchte. Zuletzt stießen Ermittler im Klosterhof, dem Heurigen des Verdächtigen Helmut Osberger, auf ein Nazi-Relikt.
Hitler-Spruch
An der Wand des Klosterhof-Stüberls hing bis vor
Kurzem ein gerahmtes Bild mit einem Spruch von Adolf Hitler. „Und wer nicht
kämpft auf dieser Welt des ewigen Ringens ... verdient das Leben nicht“,
prangte in groß-gestickten Lettern auf einem Stück Stoff. Zudem soll Helmut
Osberger im Alter von 19 Jahren Naziparolen auf die Kirche von Langenlois
geschmiert haben, weil der Pfarrer sich im Religionsunterreicht abfällig
über das Dritte Reich geäußert haben soll. Osbergers Anwalt Kurt Wolfmair
dementiert: „Mein Mandant soll kriminalisiert werden.“
Fenstersturz
Auch die tragische Familien-Geschichte des
Osberger-Clans kommt immer mehr ans Licht: So soll Helmuts Vater –
angeblich ein glühender Verehrer Adolf Hitlers – seine Frau aus dem Fenster
geworfen haben. Die Gattin bestritt das stets – sie sei betrunken
gestolpert. Der Verdächtige wird in 14 Tagen wieder einvernommen.