Verlassen und orientierungslos lagen zwei Fuchsbabys am Straßenrand. Die rund drei Wochen alten Tiere wurden umgehend ins Tierheim Vösendorf gebracht. Dort beginnt jetzt eine mehrmonatige Pflegephase mit dem Ziel, die Jungtiere auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten.
Am ersten Maiwochenende meldeten Spaziergänger zwei Jungfüchse, die neben einer Landstraße im Wienerwald entdeckt wurden. Die Tiere wirkten orientierungslos und machten einen geschwächten Eindruck. Mitarbeiter des Tierheims Vösendorf nahmen die Tiere auf und begannen sofort mit der Versorgung. Die beiden Tiere sind etwa drei Wochen alt. Sie wurden im Tierheim auf die Namen Rapunzel und Flynn getauft, inspiriert vom Disney-Klassiker. Die Mutter war hingegen nicht auffindbar. Die Vermutung liegt daher nahe, dass sie ums Leben gekommen ist.
Pflege in der Wildtierstation
Nach der Ankunft im Tierheim wurden Rapunzel und Flynn medizinisch betreut. Laut Denise Holubar von der Wildtierstation bei Tierschutz Austria sind Jungfüchse in diesem Alter ohne Mutter nicht überlebensfähig. Der Plan sieht vor, die Tiere über die kommenden Wochen aufzupäppeln, bis sie selbstständig genug sind, um ausgewildert zu werden. Holubar rechnet damit, dass die beiden bis zum Spätsommer in der Obhut des Tierheims bleiben. Dann sollen sie in Zusammenarbeit mit einem Jäger wieder in die freie Natur entlassen werden.
Frühlingszeit bringt viele Wildtiere in Not
Im Frühling steigt die Zahl hilfsbedürftiger Wildtiere stark an. Das berichtet Holubar, die auf die hohe Auslastung der Wildtierstation hinweist. Dort werden jährlich mehr als 3.000 Tiere betreut - viele davon Jungtiere, die verwaist, verletzt oder aus ihrem Lebensraum verdrängt wurden.
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Grundsätzlich rät Tierschutz Austria, Wildtiere nur dann anzufassen, wenn akute Gefahr besteht. In solchen Fällen sollten Handschuhe oder ein Tuch verwendet werden, um Verletzungen bei Tier und Mensch zu vermeiden. Anschließend sollte unverzüglich der Tierschutz verständigt werden.
Rückkehr in die Natur geplant
Rapunzel und Flynn sollen nicht dauerhaft in menschlicher Obhut bleiben. Sobald ihr Gesundheitszustand stabil ist und sie selbstständig Nahrung aufnehmen können, werden sie auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet. Die Jungtiere sollen möglichst bald wieder in ihrem natürlichen Lebensraum leben. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wildtierstation setzen alles daran, diesen Schritt sorgfältig vorzubereiten.