Benzin statt Diesel getankt. Raststätte musste evakuiert werden.
Weil ein rumänischer Autolenker Samstagfrüh Benzin statt Diesel getankt und den Treibstoff anschließend im Kanal entsorgt hatte, musste zu Mittag die Raststation Aistersheim (Bezirk Grieskirchen) an der Innkreisautobahn (A8) in OÖ evakuiert werden. Der 36-Jährige hatte zuvor die Hilfe eines Pannendienstes aus Kostengründen abgelehnt, was es den Ermittlern leicht machte, ihm auf die Spur zu kommen.
Absaugung war PKW-Lenker zu teuer
In den frühen Morgenstunden tankte der Rumäne 60 Liter - allerdings Benzin statt Diesel. Er bemerkte seinen Irrtum und ersuchte den Mitarbeiter der Tankstelle, einen Pannendienst zu verständigen. Als er erfuhr, was das kosten würde, verzichtete er dann aber vorerst auf die Hilfe. Stattdessen schob er den Wagen gemeinsam mit seinen Mitfahrenden - zwei Männern und zwei Kindern - zu einem 100 Meter entfernten Parkplatz.
Dort nahm er einen Schlauch und pumpte 50 Liter Benzin in den Kanal. Weil sich der Wagen dann aber immer noch nicht starten ließ, kam er doch auf den Pannendienst zurück. Als ein Helfer eintraf, erzählte er diesem, er habe nur 30 Liter falsch getankt. Der im Wagen verbliebene Benzinrest wurde abgepumpt und die Sache schien erledigt.
Raststation musste evakuiert werden
In der Zwischenzeit stiegen aber die Benzindämpfe aus dem Kanal im Keller der nahen Raststation hoch. Binnen weniger Stunden wurde der Geruch so stark, dass der Geschäftsleiter die Feuerwehr alarmierte. Diese stellte fest, dass die Konzentration bereits knapp unter der Explosionsgrenze lag, und löste Alarm aus. Das Gebäude wurde evakuiert, etwa 50 Personen in Sicherheit gebracht. Die Räume wurden entlüftet, das Kanalnetz ausgepumpt und gespült. Am frühen Nachmittag gab es schließlich Entwarnung.
Ob noch weitere Maßnahmen an Gewässern bzw. das Abgraben von Erdmaterial nötig sind, stand vorerst nicht fest. Daher war auch der Schaden noch nicht bekannt. Allein der Raststation entgingen aber rund 1.000 Euro durch den Betriebsausfall. An dem Einsatz waren rund 25 Feuerwehrleute beteiligt. Der rumänische Lenker war dank seiner Kontakte zum Pannendienst rasch ausgeforscht. Er wird bei der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt.