Gerichtsurteil: 21-Jährige ließ jungen Neffen Wettbüro in Linz ausrauben.
Eine 21-jährige Linzerin und ihr 17 Jahre alter Neffe sind am Mittwoch im Wiener Straflandesgericht rechtskräftig verurteilt worden, weil die Frau Ende November 2011 den Burschen zu einem Überfall auf ihre beste Freundin angestiftet hatte. Sie selbst wartete im Auto, während der maskierte 17-Jährige mit einem Messer das Wettbüro ausraubte, in dem die Freundin beschäftigt war. Mit einer Beute von 18.000 Euro sprang er dann ins Auto der vor dem Lokal wartenden Tante, die davonraste. Dafür erhielt erhielt sie nun viereinhalb Jahre Haft. Ihr Neffe bekam 27 Monate, davon neun unbedingt.
Der in Wien wohnhafte Jugendliche hatte seine Tante besucht, weil diese infolge der Trennung von ihrem Freund unter einer depressiven Verstimmung litt. Nachdem er sie getröstet hatte, besuchten sie ihre beste Freundin in einem Wettbüro in der Scharitzerstraße. Dabei fiel ihnen einerseits auf, dass viel Geld vorhanden war, als die Angestellte einem Kunden einen Gewinn ausbezahlte und ihnen einen Blick in den Safe ermöglichte, und dass andererseits die Überwachungskameras um Mitternacht abgeschaltet wurden.
Am nächsten Tag beschlossen Tante und Neffe, die keiner geregelten Beschäftigung nachgingen, das Geld zu mitternächtlicher Stunde an sich zu bringen. Die Freundin der Tante erkannte den Räuber nicht, der sich vor ihr aufpflanzte, sie bedrohte, zum Öffnen des Safes und zur Übergabe des Inhalts zwang. Sie rief vielmehr kurz nach der Tat ganz aufgeregt die 21-Jährige an und berichtete ihr, was sie soeben mitgemacht hatte.
Die Täter feierten den Coup in einer Disco und begaben sich auf eine Einkaufstour nach Tschechien. Fahrlässigerweise prahlten sie damit aber auch im Bekannten- und Freundeskreis. Als der Wettbüro-Betreiber eine Belohnung zur Ergreifung des Räubers auslobte und dies medial lanciert wurde, ging einer der Mitwisser zur Polizei.