Die Natur ist erbarmungslos in Gmunden: Der Hang rutscht weiter ab. Die Evakuierung der Häuser bleibt aufrecht erhalten. Die Menschen bangen weiter.
Beim Erdrutsch in Gmunden ist die Naturgewalt schwer zu bremsen: Nach Expertenmeinung könne man nur zu 20 Prozent in die Bewegungen eingreifen, erklärte Karl-Heinz Kochem von der Gemeinde am Montag. Die Evakuierung von rund 20 Häusern müsse weiter aufrecht bleiben.
Brunnenbohrungen
An der Stirn der Hangrutschung habe man zuletzt
verschärfte Bewegungsraten gemessen, berichtete Kochem: Statt der üblichen
40 Zentimeter seien es am Freitag knapp 80 gewesen. Zusätzlich zu den seit
Wochen bestehenden Maßnahmen im oberen Bereich des "Gschliefgrabens" seien
mehr als 40 Brunnenbohrungen aufrecht, über die täglich mehrere Kubikmeter
Wasser abgeleitet werden. So versuche man, dass keine weitere Gleitschicht
aktiviert wird, sagte Kochem: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."
Der Erdrutsch sorgt seit Ende November für Aufregung in Gmunden. Insgesamt mehr als 50 Gebäude - darunter zwei Gasthäuser und ein kleiner Bootsbaubetrieb - mussten vorübergehend evakuiert werden. Rund 30 Objekte konnten Mitte Dezember wieder freigegeben werden. Die Bewohner der restlichen 20 Häuser verbrachten Weihnachten in Ausweichquartieren und müssen nun weiter bangen.