Mit einem selbst gebastelten Sprengsatz jagte ein Bursch Teile einer Mauer in die Luft.
„Ich dachte erst an einen schlimmen Unfall, als ich den Knall hörte“, schildert Andreas Grasberger. Der Hausbesitzer saß gerade beim Abendessen, als ihn am Samstagabend die laute Explosion in der Nähe seines Hauses in Timelkam (Bezirk Vöcklabruck) aufschreckte. Als er draußen nachsah, hatte sein Nachbar schon die Verfolgung von vier Burschen aufgenommen. Zwei der Flüchtenden konnte er fassen und festhalten. „Wir haben dann die Polizei gerufen und ihnen die Burschen übergeben“, berichtet Grasberger.
Experiment mit Feuerwerksraketen
Wie sich herausstellte, hatte ein 17-Jähriger zusammen mit drei Freunden ein Experiment gemacht, das jetzt zumindest für ihn unangenehme Folgen haben wird. Der Bursch gab an, nach der Anleitung eines Wissenschaftsmagazins einen Sprengsatz gebastelt zu haben. Er hatte sich 18 Feuerwerksraketen besorgt, deren Erwerb jedoch unter 18 Jahren nicht erlaubt ist. Die zerlegte er in der elterlichen Wohnung, füllte das Schwarzpulver in eine Metallflasche und führte eine 40 Zentimeter lange Zündschnur ein. Dann deponierte er den Sprengsatz an einer Stützmauer auf dem Grundstück von Andreas Grasberger und zündete ihn. Mit einer solch gewaltigen Explosion hatte er offenbar nicht gerechnet. Aus der Mauer wurde ein rund ein Meter großes Loch gerissen. Verletzt wurde niemand.
Der Sprengstoffbastler wurde wegen Sachbeschädigung und unerlaubten Besitzes von Feuerwerksraketen angezeigt. Auch den Schaden von 1.000 Euro wird er tragen müssen.